© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/15 / 21. August 2015

Des Kalifen Kampfansage
Die Rede des IS-Führers in deutscher Übersetzung
Werner Olles

Mit dem selbsternannten Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi an der Spitze wurde im Juni 2014 der Islamische Staat (IS) als neues Kalifat ausgerufen. Zwei Wochen später richtete er von der Kanzel der Al-Nouri-Moschee in Mossul eine Botschaft an alle Dschihadisten und „Rechtgläubigen“, die eine klare Kampfansage an Christen, Juden und andersgläubige Muslime beinhaltete. Der Krieg werde so lange dauern, bis sich die Scharia-Gesetze durchgesetzt haben und alle „Feinde des Islam“ vernichtet sind oder sich unterworfen haben. 

Als Hauptziele dieses Krieges nennt al-Baghdadi ausdrücklich Deutschland und Europa. Die im Irak, in Syrien und Libyen trainierten Gotteskrieger, deren Massenmorde an koptischen Christen, die vor laufender Kamera enthauptet wurden, der Anschlag auf europäische Touristen in Tunesien, die grausamen Hinrichtungen jordanischer und syrischer Offiziere durch Verbrennen und Ertränken, die Kreuzigungen von Christen und die Massenvergewaltigungen versklavter jesidischer Mädchen lassen erahnen, mit welchen barbarischen Methoden dieses Kalifat errichtet werden soll.

Erstmalig liegt nun in deutscher Sprache die vollständige Rede al-Baghdadis an die Dschihadisten in aller Welt vor. Als vorrangiges Ziel verkündet der Kalif die Eroberung Roms, in dessen Norden seit 1995 die größte Moschee Europas steht. Anschließend werde mit Allahs Hilfe ganz Europa islamisiert. Dieser Plan sieht auch die systematische Einschleusung von als „Flüchtlingen“ getarnten „Schläfern“ vor, die hier Anschläge verüben sollen. Obwohl dies alles den Sicherheitsbehörden bekannt ist, verkaufen hiesige Vertreter in Politik, Medien und Kirchen den Islam weiterhin als „Religion des Friedens“ und leugnen sowohl die als schleichende Islamisierung begonnene Landnahme als auch die Gewaltexzesse mohammedanischer Jugendbanden, während islamische „Friedensrichter“ in den Parallelgesellschaften auf deutschem Boden längst Scharia-„Recht“ sprechen.

Dem Marburger Medizinhistoriker Armin Geus ist zu danken, daß er mit einem aufschlußreichen Vor- und Nachwort die sadistische Logik der IS-Terroristen und die martialischen Proklamationen ihres Führers ohne Rücksicht auf politische Korrektheit schonungslos entlarvt.

Armin Geus: Die Botschaft des Kalifen. Basilisken-Presse, Marburg 2015, broschiert, 51 Seiten, 9,60 Euro