© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/15 / 14. August 2015

Linksextremisten bekennen sich zu Anschlag
AfD: Der Angriff auf die Firma von Parteichefin Frauke Petry in Leipzig ist nicht der erste Übergriff politischer Gegner in Sachsen
Henning Hoffgaard

Linksextremisten haben sich zu einem Angriff auf das Unternehmen von AfD-Chefin Frauke Petry bekannt. In einem Selbstbezichtigungsschreiben auf einem linken Internetportal heißt es, die Partei sei ein „rassistischer, sozialchauvinistischer, rechtskonservativer, Abendland-rettender Haufen Dreck“. Weiter heißt es in dem Schreiben: „Mit der Aktion wollen wir auf die sich drastisch zuspitzende rassistische Stimmung in Deutschland aufmerksam machen.“

Die Täter hatten bei dem Angriff auf das Unternehmen „PURinvent System GmbH“ in Leipzig mehrere Fensterscheiben des Firmengebäudes zerstört und eine teerähnliche Flüssigkeit sowie Buttersäure in den Räumen verschüttet. Zudem bekannten sich die Angreifer zu einem Anschlag auf das Auto einer Sicherheitsfirma. 

Die Polizei nahm in der Nähe des Tatortes nach Angaben der Bild-Zeitung sechs Personen fest, die in unmittelbarer Nähe eine Polizeiwache angegriffen haben sollen. Dabei wurde kurze Zeit nach dem Anschlag auf Petrys Firma ein Polizeifahrzeug zerstört. „Wir prüfen derzeit einen Zusammenhang zwischen beiden Anschlägen“, sagte ein Sprecher der Polizei. Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich um Jugendliche im Alter von 16 bis 22 Jahren. „Ein 22jähriger war uns bereits als linksmotivierter Straftäter bekannt. Bei einem 18jährigen lief noch ein Verfahren aufgrund von Landfriedensbruch am Rand der Legida-Demo am 30. März“, sagte ein Polizeisprecher der Leipziger Volkszeitung.

Der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Uwe Wurlitzer, zeigte sich entsetzt über den Angriff. „Dieser Anschlag ist ein weiterer Beleg dafür, wie wichtig der politische Kampf der AfD ist, wenn es darum geht, Linksextremismus endlich genauso intensiv straf- und verfassungsrechtlich zu ächten wie Rechtsextremismus.“

Die sächsische AfD steht bereits seit längerem im Visier gewalttätiger linksextremer Gruppierungen. Immer wieder kommt es zu Anschlägen auf Bürgerbüros von Landtagsabgeordneten der Partei. Nachdem 2013 Namen und Wohnorte von Parteimitgliedern auf linksextremen Internetseiten veröffentlicht wurden, warnte der Landesverfassungsschutz vor der gestiegenen Anschlagsgefahr. (ho)