© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/15 / 07. August 2015

„Alemannisch könne nur mir“
Elena Hickman

Die Brüder Jeannot und Christian Weißenberger sind bekannt für ihre alemanische Mundartmusik – oder wie sie sagen: „Handgmachti Musik uf alemannisch“. Unter dem Namen „d’Knaschtbrüeder“ greifen die beiden zu ihren Gitarren und besingen ihre Heimat und vor allem ihre Sprache. Für die zwei Musiker ist das nicht nur Unterhaltungsprogramm, sondern ihre Art zu leben. Denn „Alemannisch ist unsere Muttersprache; so denken wir, so reden wir, und so wird auch gesungen“, schreiben sie auf ihrer Facebook-Seite. Und anscheinend können sich viele mit dieser Einstellung identifizieren. Ihr Konzert auf dem Schillighof in Weitenau vergangenen Freitag wurde von Hunderten begeistert aufgenommen. „Hochdütsch kann e jede, Alemannisch könne nur mir“, zitiert die Badische Zeitung die Brüder nach dem Konzert. Den zwei Weißenbergers wird ihre authentische Liebe zu ihrem Dialekt abgenommen. Ihre Lieder „S’isch immer no mi Heimet“ oder „Zwei Buebe us ’m Kleine Wiesetal“ klingen fröhlich, selbstbewußt und stolz – ohne dabei arrogant oder hinterwäldlerisch zu wirken. In eine Zeit, in der Dialekte immer mehr verschwinden und englische Begriffe „eingedeutscht“ werden, bringen diese Brüder endlich wieder ein Stückchen Heimat.