© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/15 / 17. Juli 2015

Meldungen

Israel verdammt Einigung mit Teheran 

WIEN. Im Streit um das iranische Atomprogramm gelang den Verhandlungspartnern in Wien am Dienstag der entscheidende Durchbruch: Erstmalig verpflichtet sich der Iran vertraglich zur Überwachung seiner Aufbereitungsanlagen durch die Inspekteure der Internationalen Atomener-giebehörde IAEA. Dafür werden ihm die umfangreichen Handelssanktionen erlassen. Dem rund einhundert Seiten umfassenden Abkommen war ein achtzehntägiger Tagungsmarathon vorausgegangen. International trifft das Abkommen auf geteilte Reaktionen. So sprach EU-Parlamentspräsident Martin Schulz von einem „Geschichte schreibenden Erfolg“. Auch Rußland und Pakistan zeigten sich erleichtert. Kritik kam jedoch aus Israel. Vor einem „schweren Fehler von historischen Ausmaßen“ warnte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Vize-Außenministerin Zipi Chotoveli spottete gar über den „historischen Kapitulationsvertrag des Westens gegenüber der Achse des Bösen“. (mz)

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Keine britischen Steuergelder für Athen 

LONDON. Die britische Regierung hat eine finanzielle Beteiligung an einem neuen Hilfspaket für Griechenland strikt abgelehnt. Hintergrund sind Überlegungen, der Regierung in Athen bis zur Auszahlung des dritten Griechenland-Programms eine Überbrückungsfinanzierung zu gewähren. Diese Gelder sollen aus dem Rettungsfonds EFSM kommen, für den auch die EU-Staaten haften, die wie Großbritannien nicht in der Eurozone sind. Das eigentliche Hilfspaket soll über den ESM-Fonds kommen. Mit ihrer Ablehnung beruft sich die britische Regierung auf eine Zusage von 2010, wonach nur noch die Euro-Staaten für Hilfspakete an Länder der Gemeinschaftswährung verantwortlich sein sollen. (ho)





Rußland: Flagge für Heterosexuelle  

MOSKAU. Die russische Regierungspartei „Einiges Rußland“ hat auf einem Fest für den jährlichen „Tag der Familie, Liebe und Treue“ eine Flagge für Heterosexuelle vorgestellt. Die Flagge ist Teil einer Initiative gegen die sogenannte Regenbogenfahne der Homosexuellen-Bewegung. Der Tag war 2008 vom heutigen russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin ausgerufen worden. Die Idee zu der Flagge hatte der Kopf der Moskauer Parteizentrale, Alexey Lisovenko. Auf Facebook schrieb Lisovenko, die Flagge orientiere sich an der französischen Bewegung „La Manif pour tous“, die das traditionelle Familienbild ebenfalls verteidigt. Anders als bei der französischen Version, auf der zwei Kinder abgebildet sind, zeigt die russische Hetero-Fahne eine fünfköpfige Familie. (fl)