© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/15 / 10. Juli 2015

Meldungen

Südamerika: Umstieg vom Rind zum Schwein

Münster. In Südamerika, dem Kontinent der Rinderhaltung, kommt immer mehr Weideland für den Anbau von Mais und Sojabohnen unter den Pflug. Diese Pflanzen werden kostengünstig für die Schweinezucht verwendet. Brasilien ist inzwischen zum viertgrößten Schweinefleischerzeuger der Welt aufgestiegen, obwohl der europäische Markt aus seuchenhygienischen wie marktpolitischen Gründen versperrt ist. Zehn Agrarkonzerne erzeugen 60 Prozent des Fleisches. In Chile liegen sogar 95 Prozent der Ferkelerzeugung und Schweinemast in der Hand von fünf Großunternehmen. Zehntausende von Tieren in einem Stallkomplex sind darum nicht selten, was Seuchenausbrüche begünstigt und zunehmend zu Protesten wegen schwerer Umweltbelastungen führt (top agrar, 3/15). (ck)

 www.topagrar.com




Krebs: Diagnose und Therapie in Stunden

Heidelberg. Am Forschungscampus „Mannheim Molecular Intervention Environment“ wird, unter Federführung der Heidelberger Universität, daran gearbeitet, eine umfassende Behandlung von Krebspatienten in einem geschlossenen Regelkreis zu ermöglichen. In einem solchen „Interventionsraum der Zukunft“ würden, wie der Radiologe Jürgen Peter Debus das Projekt beschreibt, diagnostische Bildgebung, interventionelle Maßnahmen, Laboruntersuchungen sowie die Produktion von Diagnostika und Therapeutika vereint. Im Idealfall solle der Patient in einem „One-Stop-Shop“ eine präzise Diagnose und Therapie an einem Vormittag erhalten, was eine wochenlange belastende Behandlung vermeide (Ruperto Carola, 6/15). (rs)

 www.uni-heidelberg.de




Fischereiverband: Meere nicht mehr leergefischt

Hamburg. Zum Abschluß der Frühjahrssaison konnten die deutschen Fischer in der westlichen Ostsee auf deutlich größere Fänge bei Dorsch und Hering zurückblicken als 2014. Einzelne Betriebe meldeten Fangsteigerungen bis zu 50 Prozent. In dieser Entwicklung sieht der Deutsche Fischereiverband (DFV) eine Belohnung für die Anstrengung seiner Mitglieder, Bestände nachhaltig zu bewirtschaften. Man habe dafür in den letzten Jahren viele Opfer gebracht. Die EU-Kommission spreche daher nun von einer „Nachhaltigkeitswende“, die in der europäischen Fischerei vom Nordostatlantik bis zur Ostsee zu registrieren sei. Allein 2015 nahm die Kommission neun Fischarten neu in die Liste der „nachhaltig bewirtschafteten Bestände“ auf. Wer jetzt noch von „leergefischten Meeren“ spreche, so ließ der DFV verlauten, zeige damit nur „Unkenntnis und Ignoranz“ (Fischerblatt, 3/15). (dg)

 www.deutscher-fischerei-verband.de/





Erkenntnis

„Seit 19 Jahren gab es keine Erderwärmung mehr. Obwohl weiter CO2 in die Atmosphäre gelangte.“

Ivar Giaever, Physik-Nobelpreisträger von 1973, Biologe und „Klimaskeptiker“, auf dem 65. Lindauer Nobelpreisträger-Treffen, das dem interdisziplinären Austausch gewidmet ist.