© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/15 / 10. Juli 2015

Meldungen

Stiftung weist kirchliche Kritik zurück

Potsdam. Der Geschäftsführer der Stiftung Preußisches Kulturerbe, Oberstleutnant a. D. Max Klaar, hat Vorwürfe der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz zurückgewiesen, er verfälsche die deutsche Geschichte. Die Kirche hatte ihre Gemeinden aufgerufen, keine Geldspenden der konservativen Stiftung anzunehmen (JF 27/15). Angesichts von Äußerungen Klaars in der Vergangenheit, in denen er die alleinige Schuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg relativiert habe, rate man davon ab, Geld anzunehmen: „Die Landeskirche distanziert sich von jeder relativierenden Äußerung zur deutschen Kriegsschuld.“ Der 8. Mai 1945 sei ein Tag der Befreiung gewesen. Laut Klaar ist unstrittig, daß 1945 die Konzentrationslager „befreit“ wurden und „der unselige Nationalsozialismus endete“. Unstrittig sei aber auch, daß die Kriegsgegner bei vielem, was den Deutschen und ihrem Staat seit Mai 1945 widerfuhr, schwere Schuld auf sich geladen hätten, sagte er gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Als Beispiel nannte Klaar die deutsche Teilung. Er wies den Vorwurf, rechtsradikal zu sein, entschieden zurück: „Leider wird man heute schnell in die rechtsradikale Ecke gesteckt, wenn man eine Meinung vertritt, die nicht politisch korrekt ist.“ Die Stiftung hatte mehr als sechs Millionen Euro für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche gesammelt. Wegen eines Streits um die Nutzung geht das Geld nun jedoch an andere – darunter zahlreiche kirchliche – Projekte. (idea/JF)

 Porträt Seite 3


Neue Dauerausstellung zur Literaturgeschichte

MARBACH. Im Literaturarchiv Marbach widmet sich eine neue Dauerausstellung unter dem Titel „Die Seele“ der Geschichte der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Gezeigt werden 280 Exponate, darunter Bücher, Manuskripe und Notizen, Fotos und Zeichnungen. Vertreten sind unter anderem Franz Kafka mit Auszügen aus seinem „Schloß“-Manuskript, Gottfried Benn mit Gedichten, die er auf Speisekarten festhielt, Martin Heidegger mit einem Brief an seinen Bruder oder Friedrich Nietzsche und Bertolt Brecht mit ihren Totenmasken. Das Museum bietet zusätzlich eine kostenlose App mit Informationen über die Ausstellungsobjekte an, die sich Besucher auf ihre Smartphones laden können. Geöffnet ist das Literaturmuseum täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr. (tha)

 www.dla-marbach.de



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High Five mit der Zukunft

Motto der diesjährigen „IdeenExpo“, die noch bis Sonntag auf dem Messegelände Hannover stattfindet