© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/15 / 10. Juli 2015

CD-Kritik: Mandowar
Ironie und Handwerk
Sebastian Hennig

Mandowar ist ein Sprachkalauer der die lauteste Band der Welt Manowar und das zivile Instrument Mandoline in eins zieht. Die drei Männer spielen mit den verschwindend kleinen Saiteninstrumenten Mandoline und Baß-Ukulele und einer einfachen Akustikgitarre die Klassiker der Rockmusik nach. „Hellboys from Cow“ heißt die Platte, und Country Folk Metal nennen sie ihre Musikrichtung. Die rhythmisch geschlagene Mandoline prägt alle Lieder.

Ein Höhepunkt in dieser Instrumentierung stellt „Master of Puppets“ von Metallica dar. Der helle Aufschrei einer einzeln gezupften hohen Seite macht dabei einen markerschütternden Effekt. Dahinter wummern schwere Schichten aus harmlosen saitenbezogenen Holzkisten. Die Ironie dieser Musikausübung ist von solidem Handwerk gehalten. Hier gibt’s gute Laune ohne schlechtes Gewissen.

Die Tour des Trios führt vorzugsweise durch kleinere Lokale, aber auch auf gigantischen Freiluft-Festivals wurden sie schon bejubelt und haben es geschafft, Klick-Rekordler im Internet zu werden. „Riders in the Sky“ ist ein schmissiger Klassiker für Kerle, die ihr Leben im Sattel verbringen. „Yippi-yahyoh, Yippie-yahyeah“ strömt es dahin über die Weiten der Prärie. Die Platte läßt erahnen, daß ein Kneipen- und Klubkonzert das eigentliche Format dieser Band ist.

Mandowar Hellboys from Cow Singalongsongs, 2015  http://Singalong-songs.de www.mandowar.de