© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/15 / 03. Juli 2015

Meldungen

Hacker-Angriff: Spuren führen nach Moskau

BERLIN. Beim Cyberangriff auf den Bundestag verdichten sich die Hinweise auf eine russische Urheberschaft. Konkrete Spuren führten zu einer unter dem Namen „Sofacy“ bekannten russischen Hackergruppe, bestätigten mit dem Fall betraute Experten in Berlin der Nachrichtenagentur dpa. Der Angriff auf den Bundestag soll bereits vor sechs Monaten gestartet worden sein. Die Gruppe sei seit 2006 aktiv und habe sich darauf spezialisiert, vertrauliche Informationen zu stehlen. Der Gruppe werden auch Angriffe auf osteuropäische Regierungen und Militäreinrichtungen sowie der Nato zugeschrieben. Nach Informationen der dpa schickten die Angreifer über einen längeren Zeitraum mehrere E-Mails an den Bundestag, die sich erst nach einiger Zeit zu einem trojanischen Programm zusammengesetzt hätten. Daher sei der Angriff erst so spät erkannt worden. (fl)





Asyl: Seehofer gegen Vertriebenen-Vergleich

MÜNCHEN. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat Vergleiche zwischen deutschen Vertriebenen und Asylbewerbern zurückgewiesen. „Ich weiß aus vielen Gesprächen mit Heimatvertriebenen, daß sie solche Vergleiche nicht gerne hören. Die Ursachen sind jetzt andere, jetzt geht es auch um massenhaften Asylmißbrauch“, sagte Seehofer dem Münchner Merkur. Hintergrund ist die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck anläßlich des ersten Gedenktags für die Opfer von Flucht und Vertreibung. Darin hatte er unter anderem gesagt: „Ich wünschte, die Erinnerung an die geflüchteten und vertriebenen Menschen von damals könnte unser Verständnis für geflüchtete und vertriebene Menschen von heute vertiefen.“ Scharfe Kritik an den Äußerungen Seehofers kam von Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne). Sie warf dem CSU-Chef „hetzerisches“, „unanständiges“ und „fast ekelhaftes“ Verhalten in der Flüchtlingsdebatte vor. Mit seiner Kritik an Gauck dienten „sich Seehofer und die CSU immer deutlicher der AfD und den Kräften rechtsaußen an“, sagte Roth der Leipziger Volkszeitung. (krk/cop)

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Parteien beraten über neuen NSU-Ausschuß 

Berlin. Der Bundestag wird möglicherweise einen neuen Untersuchungsausschuß zur NSU-Mordserie einsetzen. Laut Spiegel beraten Abgeordnete von Union, SPD, Grünen und Linkspartei derzeit darüber, ob es nach der Sommerpause eine Neuauflage des Gremiums gibt. Bereits in der vergangenen Legislaturperiode hatte ein Untersuchungsausschuß des Bundestages mögliche Pannen der Behörden im Zusammenhang mit der Mordserie untersucht. Zum Ende der Legislaturperiode erlosch der Auftrag des Ausschusses automatisch, obwohl zahlreiche Fragen offengeblieben waren. (ms)





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