© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/15 / 19. Juni 2015

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Willkommen daheim!“, JF 25/15

Statt Stolz nur Häme

Zum Richtfest des Berliner Schlosses war ich gespannt, was unser öffentlich-rechtliches Fernsehen, sprich ARD- „Tagesschau“, dazu zu berichten weiß. Es kam, wie ich vermutet hatte, als letzte Meldung in einer kurzen Sequenz. Dann habe ich mir das Ganze noch einmal im Internet angeschaut und die hierzu abgegebenen Meinungen gelesen. Statt Stolz über das gelungene Werk und die hierzu erfolgte Spendensammlung fast nur rot-grüne Intoleranz und Häme! Das Erbe der kommunistischen Ideologie ist in den Köpfen vieler Deutscher fest verankert. Es kann einem nur schaudern und angst und bange um dieses dekadente Deutschland werden. Augenscheinlich wird nur das, was gegen bestehende Ordnungssysteme gerichtet ist, in den Medien breit dargeboten und für gut befunden. Hier beginnt meines Erachtens eine Gehirnwäsche.

Volker Krause, Arnsberg





Zu: „Fahndungserfolge im Minutentakt“ von Paul Leonhard, JF 25/15

Gipfeltreffen am Volk vorbei

Das diesjährige G7-Treffen erweckt in mir den Vergleich mit den königlichen Herrschaften kurz vor der Französischen Revolution: 300-Millionen-Euro-Aufwand für ein gemütliches Stelldichein ohne ernsthafte Ergebnisse. Derweil spart Bayern an allen Ecken und Enden: In Zwiesel wird jede zweite Straßenlampe abgeschaltet, in Regensburg wird eine lebensrettende medizinische Druckkammer ins Ausland verramscht, und in Abensberg platzen wieder die Autobahnen auf, weil offensichtlich kein Geld vorhanden ist. 

Dem „Konflikt-Partner“ Rußland gibt man gleich mal die rote Karte, damit die Stimmung beim Treffen nicht getrübt wird. Zusätzlich sorgen 20.000 Polizeibeamte für die Sicherheit dieser „Volksvertreter“, denn die Angst vorm Zorn des Volkes ist inzwischen übermächtig. 

Zuletzt freut man sich, wenn der amerikanische Präsident verkündet, er habe sich eine bayerische Lederhose gekauft. Das ist für mich Dekadenz bis zum bitteren Ende.

Fritz Zirngibl, Teugn





Zu: „‘Unsere Aufgabe sind die deutschen Kriegstoten’“ von Felix Lehmann, JF 25/15

Keine Soldaten mehr ins Ausland

Wenn ich die Worte aus dem Munde des Präsidenten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge lese („Gedenken an die Gefallenen gestalten, ohne zu vergessen, welche Verbrechen von deutscher Hand begangen worden sind“), bin ich empört. Der Präsident sollte der Gefallenen gedenken, die nicht an Verbrechen beteiligt waren und sie ehren. Er sollte sich das ständige Erinnern an die Verbrechen von deutscher Hand verkneifen. Der Zweite Weltkrieg ist von Deutschland ausgelöst, aber nicht zuerst und schon gar nicht allein verursacht worden. Die Mehrheit der Gefallenen hatte von den geschehenen Verbrechen keine Kenntnis. Viele Verbrechen waren die Reaktionen auf Verbrechen unserer Kriegsgegner. Die von deutscher Hand begangenen Verbrechen als unvergänglichen, schwarzen Schleier über das Andenken all jener Soldaten zu legen, die in gutem Glauben für unser Land und unser Volk gefallen sind, ist billig, zeitgeistig und unanständig. Der Präsident einer vergleichbaren Organisation in Polen, USA, Frankreich, Rußland oder England, der wiederholt an die Mitschuld seines Landes am Entstehen des Zweiten Weltkriegs und an die von seinen Gefallenen begangenen Kriegsverbrechen erinnern würde, würde schnell davongejagt. Die Deutschen, die ihre im Kriege Gefallenen nicht zu ehren wagen, sollten heute keine Soldaten mehr in zweifelhafte Auslandseinsätze schicken.

Gerd Schultze-Rhonhof, Generalmajor a.D., Haldensleben



Befremdliche Schirmherrschaft

Im Jahr 2014 hat Bundespräsident Gauck unter anderem die Länder Griechenland, Italien und Frankreich und dort „Greuelorte“ deutscher Soldaten besucht. Von einem Besuch deutscher Kriegsgräberstätten auch nur in einem dieser Länder wurde nichts berichtet. Offenbar gab es keinen. Wenn es Gauck, als amtierender Schirmherr des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, nicht für nötig hält, dieser Ehrenpflicht nachzukommen, ist es natürlich der Bundeskanzlerin ebenso billig, es ihm gleichzutun. Dieser Kritik am Umgang mit den eigenen Gefallenen haben sich beide Politiker zu stellen!

Guntram Hübner, Waldesch





Zu: „Das letzte Karree“ von Karlheinz Weißmann, JF 25/15

In Begeisterung versetzt

Oft stimme ich in Gedanken einem Artikel zu, aber nur ganz selten versetzt mich einer in Begeisterung. Dieser tut es. Er beschreibt ein Grundethos nicht nur Europas oder des Abendlandes, sondern der ganzen Welt, solange diese noch an Werte glaubt. Herzlichen Dank Herrn Dr. Weißmann!

Ernst S. von Heydebrand, Vallendar





Zur Meldung: „Großfamilie muß Flüchtlingen weichen“, JF 25/15

Die Kosten werden verschleiert

Wir haben es in Deutschland nicht mit Asylbewerber-Zuwanderung, sondern mit einer absichtlich nicht mehr regi-strierbaren, meist illegalen Einwanderung zu tun. Der zitierte Vorgang zeigt beispielhaft die Probleme in einigen Ballungszentren dieser Republik auf. Wichtig wäre ein Gesamtüberblick für Deutschland, besonders mit Blick auf die Kosten der Asylproblematik. Interessant sind die Kosten für die Anmietung eines uralten Wohnkahns im Hamburger Hafen für 216 Asylbewerber. Rechnet man die Mietkosten und weitere Unterbringungskosten hoch, dann ergibt sich allein für diese Sonderunterbringung ein Jahresbetrag von mindestens zwei Millionen Euro. 

Die Bundesrepublik, die Länder und die Kommunen nennen die jährlich aufzuwendenden Kosten absichtlich nicht. Wo gibt es eine zentrale Stelle, bei der die Kosten zusammenlaufen? Ich kann mir in einem Land wie Deutschland eigentlich nicht vorstellen, daß so etwas unkontrolliert und ungeprüft an unseren Medien vorbeiläuft! Oder steckt hinter der Desinformation pure Absicht? 

Vor Jahren war ich als Bauingenieur mit der Errichtung und Finanzierung von Asylantenunterkünften betraut. Bereits nach einem halben Jahr nach Einzug waren die Gebäude derart von den Bewohnern „beschädigt“, daß der erforderliche Bauunterhalt fast einem Neubau gleichkam. Vermutlich mit ein Grund, warum Reportern der Zutritt in manche Asylunterkunft verwehrt bleibt. 

Zu den üblichen Mietkosten kommt ja noch eine Vielzahl von Begleitkosten, so für die medizinische Versorgung, für Dolmetscher, für soziale Betreuung, für Sprachunterricht und für Anwälte. Nicht zu vergessen die Bilanz der Ausländerkriminalität und damit die der Gefängniskosten (über 25 Prozent aller Insassen derzeit sind Ausländer). Zu erwähnen sind auch die beträchtlichen Kapitalabflüsse in die jeweiligen Heimatländer. 

Systematisch verschleiert wird zudem das Verhältnis der abgelehnten und doch geduldeten Asylbewerber. Der verhängnisvolle Slogan der rot-grünen Politik, „Bleiberecht für alle!“, sorgte dafür, daß aus der befristeten Aufenthaltsdauer von zwölf Monaten achtzehn Monate wurden. Es findet kaum eine Prüfung gemäß Asylbewerbergesetz mehr statt. Schätzt man die Kosten, die uns allen entstehen anhand allein der offiziellen Zahlen, dürfte dies einem Betrag von bis zu 100 Milliarden Euro pro Jahr entsprechen. Wie wird das finanziert?

Es wäre Aufgabe unserer investigativen linken Medien nachzuhaken, um die Politiker zu zwingen, die Kosten zumindest annähernd detailliert zu erläutern. Das ist alles derzeit kein Thema. Und für die Kita-Angestellten, Krankenschwestern und das Pflegepersonal in Deutschland fehlt dennoch das Geld!

Bodo Bühnemann, Fürstenfeldbruck





Zur Meldung: „Kramp-Karrenbauer wehrt sich“, JF 25/15

Ministerpräsidentin zeigt Mut

Die Anzeige der Berliner Anwältin Sissy Kraus wegen Volksverhetzung gegen die Ministerpräsidentin des Saarlands, Annegret Kramp-Karrenbauer, erscheint mir sehr suspekt. Stellt sich Frau Kraus doch damit auf eine zumindest moralisch fragwürdige Seite eines Teils dieser Gesellschaft, die mit geradezu autoritärer Forderung nach absoluter Gleichstellung der homophilen Partnerschaft zur Ehe zwischen Mann und Frau auftritt.

Mut zeigt dagegen Frau Kramp-Karrenbauer, die sich offen gegen Forderungen einer Minderheit unserer Gesellschaft ausspricht, die Regeln des Gemeinwesens immer egalitärer, dekadenter und libertärer zu gestalten. Was für eine Gesellschaft, in der sich Menschen erdreisten, die Schöpfung auf den Kopf stellen zu wollen!

Wolfgang D. Weithäuser, Düsseldorf





Zu: „Macht die Tore zu!“ von Christian Vollradt, JF 24/15

Anamnese international

Durch ihre Plakation „Erst Menschen schützen, dann Grenzen ziehen“ hat mich Amnesty International gerade noch davor bewahrt, die Organisation testamentarisch zu bedenken. Es ist ja gerade umgekehrt: Wer seine Grenzen schützt, verhindert Durchbruchsversuche der Armutszuwanderer. Diese machen sich daher nicht mehr in Richtung Deutschland und Schweden auf und entgehen somit unter anderen Gefahren der des Ertrinkens.

Stefan Roth, Karlsfeld






Zu: „‘Das ist erst der Anfang’“, im Gespräch mit Bruno Schirra, JF 24/15

Einwanderung auf Druck der USA

Ein interessantes Gespräch, aber es bleibt zu ungenau. Keiner hat die Moslems nach Deutschland eingeladen. Es war das Auswärtige Amt, das auf Druck der USA – zur Entlastung und Unterstützung des Nato-Stützpunkts Türkei – die Tore in Deutschland geöffnet hat. Die Unternehmer haben sich dem angepaßt, aber (durch die Aufnahme billiger Arbeitskräfte für einfache Arbeit) die Automatisierung der Industrie verzögert. Auch das Klischee, Türken hätten das Wirtschaftswunder geschaffen, stimmt nicht. Das hat die Kriegsgeneration, von Vertriebenen unterstützt, geleistet. Die spätere Aufnahme von Moslems aus Nahost und Afrika wurde wiederum durch die von den USA verursachten Kriege und den damit ausgelösten Flüchtlingswellen verursacht.

Franz Harder, Leopoldshöhe




Wirtschaftswunder ohne Gäste

In dem Interview äußert Bruno Schirra, ohne Einwanderer hätte das deutsche Wirtschaftswunder so nicht stattgefunden. Doch dieses fand in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts statt, als Gastarbeiter noch ein Fremdwort war. 1974 wurde ja die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte wegen der inzwischen ansteigenden Arbeitslosigkeit durch ein entsprechendes Gesetz untersagt. Die große Einwanderungswelle kam erst danach in Gestalt von Asylanten aus der Türkei und schließlich noch durch die Möglichkeit der Familienzusammenführung. Tatsächlich ist die jetzige Situation auf eine falsche Einwanderungspolitik zurückzuführen, die aber von allen Regierungen gleichermaßen betrieben wurde.

Roland Hütter, Celle



Fragwürdiges Monopol

Buchautor Schirra mag kenntnisreich in Fragen des islamischen Terrors sein, in einigen Teilen des Interviews muß ihm trotzdem nachdrücklich wie folgt widersprochen werden. Dies betrifft – neben der Frage des Wirtschaftswunders – auch seine Behauptung, es sei gut, daß Moslems bei uns den „beklagenswerten Gemüsehandel“ monopolisiert hätten. Was ist gut an einem Monopol, wenn es denn so wäre? Der Gemüsehandel hat in Deutschland schon in den 60er Jahren gut geklappt, wenn auch nicht mit vielen exotischen Früchten, was aber nicht existentiell war und ist. Der Frage nach der persönlichen Einstellung zum islamischen Terror, wenn die Familie selbst davon betroffen wäre, weicht Schirra bezeichnenderweise aus. Es ist auch Unsinn, daß wir den Terror als Preis für diese Einwanderung aushalten müßten. Wenn die Politik konsequent jeden abgelehnten, jeden kriminellen und jeden nicht integrierbaren oder arbeitslosen Ausländer oder Moslem ausweisen würde, hätten wir diese Terrorgefahr mit Sicherheit nicht. Hätten wir weiterhin Grenzkontrollen und nicht dieses nichtfunktionierende Schengen-Abkommen, könnten wir auch weiterhin illegale Einwanderer aufgreifen.

Werner Christ, Überlingen






Zu: „Die Union kämpft um die letzte Großstadt“ von Paul Leonhard, JF 24/15

Leider nur Partei-Apparatschiks

Da wird endlich mal eine Kandidatin durch Volkswillen und nicht durch Partei-Apparatschiks aufgestellt und was macht die JF? Sie bildet statt Frau Festerling die Gesichter der herrschenden Einheitspartei ab! Dies empfinde ich als eine Mißachtung der freien Kandidatin.Stattdessen wird dem Leser das Porträt der linken Kandidatin Stange zugemutet! Vielen Dank, Einheitspresse haben wir schon genug.

Klaus Dittmann, Lippstadt






Zu: „Politiker sind verachtungswürdige Individuen“ von Felix Lehmann, JF 23/15

Armseliges Menschenbild

Aus meiner Sicht sind die Libertären die „verachtungswürdigen Individuen“. So etwa Ross Ulbricht, ein Libertärer und überzeugter Jünger von Ludwig von Mises. Jetzt wurde er in den USA zu „lebenslänglich“ verurteilt, wegen seiner Internet-Plattform für kriminelle Geschäfte. Der Libertäre möchte alles tun, was ihm Erfolg verspricht; die Gesellschaft ist ihm egal; es ist ein armseliges, auf Geld und Egoismus verengtes Menschenbild. Der Mensch ist aber überhaupt nur anständig durch die gesellschaftliche Kontrolle. Der Kapitalismus hat nie freiwillig abgegeben, jedes kleine Zugeständnis mußte ihm abgerungen werden.

Wolfgang Richter, Staudernheim