© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/15 / 19. Juni 2015

Meldungen

Asyl: Platz schaffen – Dublin-Fälle vorrangig

WIEN. Die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat Nachrichten dementiert, wonach sie einen Bearbeitungsstopp für alle Asylverfahren angeordnet habe. Sie habe den Asylbehörden „keine Weisung zum Nichtstun“ erteilt, sagte die ÖVP-Politikerin dem ORF. Derzeit würden lediglich Dublin-Fälle prioritär behandelt. Das Dublin-Verfahren sieht vor, daß Asylbewerber ihre Anträge in dem EU-Staat stellen müssen, den sie zuerst betreten haben. Aus dem Ministerium heißt es, daß durch einen Vorzug der Dublin-Fälle andere Verfahren automatisch verzögert und praktisch gestoppt würden. Am Freitag hatte Mikl-Leitner gesagt, die Asylverfahren seien gestoppt worden, da Österreich zum „Asylexpreß Europas“ geworden sei. Sie hatte in diesem Kontext unterstrichen, daß allein im Mai 2015 in Österreich insgesamt 6.240 Asylanträge gestellt wurden. Dies sei auf die Bevölkerungszahl umgerechnet, „soviel wie nirgendwo sonst in Europa“. Die Asyl-Problematik sei nur „gemeinschaftlich zu lösen“. (ho)




Westböhmen: Deutsch hilft auf Arbeitsmarkt  

PRAG. Tschechen mit Deutschkenntnissen haben in Westböhmen Vorteile auf dem Arbeitsmarkt. Das geht aus einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Regensburg unter 118 Unternehmen mit deutschem Kapital hervor. So würden deutsche Firmen speziell im Kreis Pilsen sprachkundige Mitarbeiter suchen, sagte Richard Brunner von der IHK Regensburg. Deutsche und österreichische Institutionen haben in Tschechien vor vier Jahren eine Initiative gestartet, um das Deutschlernen zu fördern. Dabei hatte der damalige deutsche Botschafter in Prag, Detlef Lingemann, auch darauf hingewiesen, daß die Kenntnis des Deutschen karrierefördernd sein könne, erinnerte Radio Prag. Laut Schätzungen beschäftigen deutsche und österreichische Firmen in Tschechien mehr als 150.000 Menschen. (pl)



Löwener Uni verzichtet auf das Wort „Gott“ 

LöwEN. Die Fakultät Theologie und Religionswissenschaften der Katholischen Universität Löwen in der Provinz Flämisch-Brabant streicht nach Angaben des Onlinedienstes Flanderninfo.be ab dem kommenden akademischen Jahr die Bezeichnung ihrer Studienrichtungen. Dabei soll der Begriff „Gott“ aus allen Bezeichnungen verschwinden. „Gottesgelehrtheit“ oder „Gottesdienstwissenschaften“ heißen künftig „Theologie“ oder „Religionswissenschaften“. Mit der Umbenennung will die Löwener Uni unterstreichen, daß sie sich „nicht nur mit der christlichen Lehre beschäftigt, sondern mit den Themen Glaube und Religionen im allgemeinen“. (ctw)

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