Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?
Mit meiner Frau zur Abendzeit auf einem Boot mit Blick auf den Lava speienden Stromboli, der den Himmel in schwarzrotgoldene Farben taucht.
Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?
Wenn eine gute Idee andockt und mich in ihren Bann zieht. Und natürlich, wenn es wirklich um etwas geht, wenn meine Frau mich braucht ...
Was bedeutet Heimat für Sie?
Das Paradies der Kindheit. Und damit auch Erdung und Verpflichtung.
Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Freundschaft, Freiheit, froher Mut.
Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?
Liebe, Vertrauen und Verantwortung.
Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?
„Die Kunst des Sehens“ (Aldous Huxley).
Welche Musik mögen Sie?
Solche, die verzaubert – von Barock bis Rock, etwa „Aria“ aus den „Bachianas Brasileiras“.
Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?
Schwer zu sagen, vermutlich das jeweils letzte gravierende.
Was möchten Sie verändern?
Als wenn es nach mir ginge?! Die fatale Fehlpolung, die diese verdammte Zeit dominiert.
Woran glauben Sie?
An das Höhere. Und an die Macht der Sprache oder des Geistes.
Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?
Selbstvertrauen, Aufrichtigkeit und das Wissen, woher man kommt.
Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?
Huch – Ende der Reise. Aber damit Ankunft im Anderswo.
Eo Scheinder, Jahrgang 1957, Autor und Zeichner, betreibt in Berlin den LI-LA Literatur-Laden. Neben Aphorismen und Essays gibt er seit 2007 die jährlich erscheinenden „Kalender-Sprüche“ heraus, die pointiert dem Zeitgeist auf den Zahn fühlen. Letzte Buchveröffentlichung: „Germanisch-depressiv“ (2012).