© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/15 / 22. Mai 2015

Meldungen

„Lesbischwule“ Ampelpaare bleiben

WIEN. Entgegen den Versicherungen, die umstrittenen homosexuellen Ampelpärchen an 50 Standorten in Wien Ende Juni wieder abzubauen, hat die zuständige Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) Anfang der Woche bekanntgegeben, daß sie bleiben werden. Der Zuspruch sei „wirklich überwältigend“, erklärte sie via Facebook. Die Pärchen seien ein „beliebtes Fotomotiv“ geworden und hätten „jetzt schon Kultstatus“. Das sei „großartig für die Akzeptanz von lesbischwulen Paaren und natürlich auch für den Wien-Tourismus“. Im Umfeld des Eurovision Song Contest sowie der Regenbogenparade wollte die rot-grüne Stadtregierung für mehr „Weltoffenheit und Toleranz“ werben. (ctw)





Moskau arbeitet an Autarkie für Königsberg

KÖNIGSBERG. Die russische Exklave Königsberg soll für den Fall sich verschärfender Spannungen mit dem Westen auf eine permanente Isolation im Energiesektor eingerichtet werden. Das geht aus einer Analyse des polnischen Sicherheitsportals defence24.pl hervor. Ein Element der Strategie soll der Bau eines schwimmenden Terminals für Flüssigerdgas (LNG) sein, wofür Gazprom mit dem südkoreanischen Produzenten Hyundai einen 300-Millionen-Dollar-Vertrag abgeschlossen hat. Ein weiteres Element ist der Bau riesiger unterirdischer Gasspeicher in der Umgebung von Cranz für eine Endkapazität von 800 Millionen Kubikmetern, welche die Exklave für viereinhalb Monate unabhängig von jeglicher Zufuhr von außen machen würde. Darüber hinaus ist der Bau von vier neuen Kraftwerken mit einer Leistung von 1.006 Megawatt geplant. (ru)





Kaum Chancen für Jean-Marie Le Pen

PARIS. Eine neue rechte Bewegung von Front-National-Gründer Jean-Marie Le Pen hätte keine hinreichende Wählerbasis. Zu diesem Ergebnis kommt der Politikprofessor Christophe Bouillaud vom Institut für politische Studien in Grenoble. Demnach habe der Partei-Patriarch dem Wähler nichts zu bieten, „abgesehen vom puren Vergnügen, rechtsextreme Werte anzunehmen und den Rest der französischen Bevölkerung zu provozieren“, resümiert der Parteienforscher im Gespräch mit Le Figaro. Seiner Meinung nach weist der aktuelle Fall Parallelen zum Zerwürfnis zwischen Jean-Marie Le Pen und dessen damaligen Generalsekretär Bruno Mégret im Jahre 1998 auf. Dieses endete damit, daß Mégret als Verfechter eines moderaten Kurses den FN verließ und die inzwischen bedeutungslose National-Republikanische Bewegung MNR ins leben rief. Vergangene Woche hatte Le Pen die Gründung einer neuen „Formation“ angekündigt. Diese stelle nach seinen Worten aber „keine Konkurrenz“ zum FN dar. (cop)