© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/15 / 15. Mai 2015

Meldungen

Nato besorgt über Gewalt in Mazedonien

Kumanovo. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich besorgt über die Lage in Mazedonien gezeigt. Bei heftigen Kämpfen zwischen mazedonischen Sondereinheiten und mutmaßlichen kosovarischen Terroristen kamen im an der Grenze zu Serbien und dem Kosovo gelegenen Kumanovo mindestens acht Polizisten und 14 Mitglieder der bewaffneten Gruppe ums Leben. Nach Stoltenberg gehe es darum, im „Interesse der gesamten Region“ eine weitere Eskalation zu vermeiden. Wichtig sei vor allem eine „transparente Untersuchung“ der Geschehnisse. Während die Regierung den Schlag gegen „illegal eingereisten Terroristen“ lobte, sprachen kosovarische Kreise davon, daß Regierungschef Nikola Gruevski einen „blutigen Konflikt“ mit der albanischen Minderheit provoziere, um von Affären abzulenken. Serbiens Präsident Tomislav Nikolić unterstrich dagegen die Bereitschaft seines Landes, dem Nachbarland „brüderliche Unterstützung“ leisten zu wollen. (ctw)





Präsidentschaftswahl in Polen: Rechtsruck

WARSCHAU. In der ersten Runde der polnischen Präsidentschaftswahlen hat der Amtsinhaber überraschend eine deutliche Niederlage einstecken müssen. Präsident Bronisław Komorowski von der linksliberalen Bürgerplattform (PO) erhielt nach Auszählung von über der Hälfte der Wahlkreise 31,9 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer von der konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Andrzej Duda, überholte ihn um 4,8 Punkte und kam auf 36,7 Prozent. Der 42jährige Rechtsanwalt Duda ist Europaabgeordneter und gehörte zu den engsten Mitarbeitern des 2010 unter ungeklärten Umständen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Präsidenten Lech Kaczyński. Den dritten Platz erreichte mit 21 Prozent der rechtsgerichtete Rockmusiker Paweł Kukiz („Heil Sztajnbach“). Duda rief die Wähler Kukiz’ auf, bei der Stichwahl am 24. Mai für ihn zu stimmen. (ru)





Rechtsparteien wollen Finnland regieren

Helsinki. Der Vorsitzende der Zentrumspartei, Juha Sipilä, hat angekündigt, Koalitionsgespräche mit der Partei die Wahren Finnen und der konservativen Nationalen Koalition zu beginnen. Die Gespräche starteten am vergangenen Freitag. Die Parteien wollen schon bis Ende Mai eine neue Regierung stellen. Sipilä sagte, er ziele darauf ab, die neue „nicht-sozialistische“ Regierung zu bilden. Gemeinsam verfügen die drei Parteien über 61 Prozent der Parlamentssitze. In einer Erklärung bekräftigten die drei Parteiführer, ihr Hauptanliegen sei es, Finnlands schlechte wirtschaftliche Situation zu verbessern, und unterstrichen, daß „schmerzliche Entscheidungen“ getroffen werden müßten. (eh)