© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/15 / 15. Mai 2015

Meldungen

Bosnien: Razzien gegen islamistische Szene

SARAJEVO. Der Präsident der Republika Srpska, Milorad Dodik, hat vor radikalen Islamisten aus Bosnien gewarnt. In einem Schreiben an den UN-Generalsekretär Ban Ki-moon bezeichnete er den islamischen Terrorismus als ein „großes Problem in Bosnien“. Das Land sei der größte Exporteur von islamischen Kämpfern in ausländische Kampfgebiete, bekräftigte Dodik. Allerdings bestreiten viele lokale und einheimische Sicherheitsexperten die Aussage. Die Gefahr von radikalen Islamisten sei in Bosnien nicht größer als in anderen europäischen Ländern. Hintergrund der Aussage von Dodik war der Anschlag auf eine Polizeistation in Zvornik am 27. April. Dabei wurde ein Polizist getötet und zwei verletzt. Der Attentäter, ein 24jähriger radikaler Islamist, kam bei dem Anschlag um. Vergangene Woche führte die Polizei deshalb an 32 Orten Razzien durch, bei denen mehrere Menschen verhaftet wurden. Sie sollen Mitglieder einer islamischen Einheit sein, die in Syrien aktiv ist und Kämpfer aus Bosnien rekrutiert. (eh)





Ungeliebter Boykott der Schwedendemokraten

STOCKHOLM. Eine Umfrage im Auftrag der Tageszeitung Dagens Nyheter hat ergeben, daß die Wähler bürgerlicher Parteien deren Abgrenzungskurs gegenüber den EU- und einwanderungskritischen Schwedendemokraten (SD) ablehnen. Damit wendet sich die bürgerliche Wählerklientel gegen die sogenannte „Dezember-Übereinkunft“, die zwischen der bürgerlichen Parteienallianz und der linken Regierungskoalition (Sozialdemokraten und Grüne) Ende vorigen Jahres geschlossen wurde. Mit dieser Übereinkunft verpflichtete sich das jeweils oppositionelle Parteienbündnis bis 2022, eine etwaige Minderheitsregierung zu unterstützen. Dadurch erhoffen sich die beiden politischen Lager, unabhängig von den Schwedendemokraten regieren zu können. (cop)





Klagen über moralischen Zustand der Niederlande

AMSTERDAM. Den 70. Jahrestag des Kriegsendes hat der Kommandeur der niederländischen Streitkräfte, Tom Middeldorp, zum Anlaß genommen, den moralischen Zustand und die abnehmende Freiheit in seinem Land zu kritisieren: „Als Gesellschaft und als Individuum können wir jeden Tag zur Freiheit beitragen. Indem wir einander respektieren, indem wir uns zu Wort melden.“ Auch Marc de Natris, Vorsitzender der niederländischen Marinevereinigung KVMO, beklagte, daß aus Gründen der persönlichen Sicherheit das Tragen von Uniformen unterdessen verboten sei und es stets mehr Übergriffe auf uniformierte Kräfte, auch bei Polizei, Feuerwehr und Straßenbahnen, gebe. Das sei sicher nicht mehr die Freiheit, die die Widerstandskämpfer vor 70 Jahren gewollt hätten. (mb)