Altbischof: Luther-Bibel wird überarbeitet

WÜRZBURG. Die Luther-Bibel wird behutsam überarbeitet, so daß Klang und Wortlaut weitgehend erhalten bleiben. Das sagte Altbischof Christoph Kähler am 2. Mai vor der EKD-Synode in Würzburg. Kähler ist Vorsitzender eines vom Rat der EKD eingesetzten Lenkungsausschusses, der die Luther-Bibel vor dem 500jährigen Reformationsjubiläum 2017 überarbeiten soll. Nach seinen Worten wird der Text an zahlreichen Stellen zum Wortlaut der Übersetzung Luthers von 1545 zurückkehren. Je tiefer ein Text im Gedächtnis der Gemeinden verankert sei, desto weniger werde daran geändert, betonte er. So würden bekannte Bibeltexte wie Psalm 23 oder die Weihnachtsgeschichte nicht verändert. Auch soll die „patriarchale Kultur der biblischen Texte“ nicht verdeckt werden. Wo jedoch offensichtlich ganze Gemeinden angesprochen würden, die Männer und Frauen umfassen, werde künftig von „Brüdern und Schwestern“ die Rede sein statt wie bisher nur von „Brüdern“. Das sei auch durch den griechischen Urtext gedeckt. Wie Kähler sagte, hat Martin Luther (1483–1546) selbst seine Bibelübersetzung ständig reflektiert und überarbeitet. Im 20. Jahrhundert sei die Luther-Bibel vor allem an ein modernes Deutsch angepaßt worden. Zuletzt wurde sie 1999 mit der Einführung der neuen Rechtschreibung durchgesehen. Diese Übersetzung ist derzeit der offizielle Text der evangelischen Kirchen in Deutschland für den Gottesdienst. Das Ziel der jetzigen Durchsicht sei es, die Treue zum biblischen Text wiederherzustellen. Am 30. Oktober 2016 soll die überarbeitete Version in Eisenach auf der Wartburg vorgestellt werden. (idea/JF)

Reiner Kunze erhält Franz-Josef-Strauß-Preis

MÜNCHEN. Der Schriftsteller Reiner Kunze wird für seine literarischen Verdienste um die deutsche Einheit ausgezeichnet. Am Samstag (9. Mai) erhält der 81jährige in München den mit 10.000 Euro dotierten Franz-Josef-Strauß-Preis der Hanns-Seidel-Stiftung. „Er leistete in beiden Teilen Deutschlands einen unverzichtbaren Beitrag zur Überwindung der Teilung“, heißt es in der Begründung der Jury. Im Erzgebirge geboren, siedelte der DDR-Dissident Kunze 1977 in die Bundesrepublik über. Den Festvortrag hält Ministerpräsident Horst Seehofer, Laudator ist der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel. Das Bayerische Fernsehen überträgt die Preisverleihung live ab 14 Uhr. (tha)

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Eine Aktion des Radiosenders Antenne Niedersachsen, bei der ein Schützenverein oder eine Dorfgemeinschaft 10.000 Euro gewinnen kann.