© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/15 / 01. Mai 2015

Zitate

„Man muß lange warten, bis jemand die Frage stellt, warum die reichen arabischen Staaten wie Saudi- Arabien und Kuwait nicht intervenieren, die Flüchtlinge aufnehmen und für Ordnung vor der eigenen Tür sorgen. Sie haben genug Platz und viel Geld, allein es fehlt der Wille. Wo bleibt die muslimische Solidarität, die sich immer dann machtvoll entfaltet, wenn Mohammed beleidigt wird.“

Henryk M. Broder, Autor, in der Grazer „Kleinen Zeitung“ vom 22. April 2015



„In meiner Sicht bilden Parteien Allianzen unterschiedlicher Interessen, die sich gemeinsam formieren, um möglichst viele ihrer Ziele zu erreichen. Aber sie können diese lediglich mit Kompromissen und Verhandlungen erreichen und so an die Macht gelangen. Man darf von einer politischen Partei nicht erwarten, daß sie sich durch abstrakte Prinzipien definieren läßt. Tut sie es doch – wie die Kommunisten und die Faschisten –, wird es gefährlich. Dann nämlich sind die wichtigsten politischen Prämissen in Frage gestellt – eine lebendige Opposition und die Bereitschaft zu Kompromissen.“

Roger Scruton, Philosoph, in der „Weltwoche“ vom 23. April 2015



„Daß Millionen Afrikaner nach Europa drängen, ist entgegen einer leicht selbstquälerischen Überzeugung vieler Europäer nicht Schuld Europas, sondern einem Versagen Afrikas und weiter Teile seiner Regierungen geschuldet. Dieser Kontinent ist kein von der Natur benachteiligtes Armutsloch, sondern Opfer der dort herrschenden Klassen. Lösen aber können die Probleme der Afrikaner letztlich nur die Afrikaner selbst. (...) Emotionsbasierte Pathos-Politik („Nie wieder!“) mag gut ankommen, ist aber gerade in dieser Causa Teil des Problems und nicht der Lösung.“

Christian Ortner, Kolumnist, in der „Presse“ vom 24. April 2015



„Da mögen Hochhäuser einstürzen und Wirtschaftssysteme zusammenbrechen – solange AC/DC die immer gleichen Grundakkorde runterdonnern, ist alles in Ordnung.“

Max Fellmann, Musikjournalist, im „SZ-Magazin“ vom 24. April 2015



„Den Hitler zu bewundern hatten wir uns seit Stalingrad zwar abgewöhnt. Aber der einstige Wundermann erschien uns als die letzte Hoffnung, den Krieg vielleicht doch nicht zu verlieren: Lieber Hitler als die Rote Armee! Ein Volk, das in seiner Mehrheit einen Krieg zu verlieren wünscht, ist noch nicht erfunden.“

Wolf Schneider, Journalistenlegende, bei „Spiegel Online“ am 25. April 2015



„Über Politik wird zwar geredet, aber nur privat. Sogar im Schutz der Anonymität hat man Angst, die eigene Meinung könne über den engsten Kreis hinaus bekanntwerden (...), selbst wenn die eigene Position dem allerglattesten Mainstream entspricht. Nichts, gar nichts haben diese Leute zu befürchten, aber sie gerieren sich, als bräuchten sie Personenschutz. Und so in allen Kreisen, bei erfolgreichen Anwälten, Ärzten, Unternehmensberatern, ob links oder rechts: Immer die Angst, die eigene Meinung könnte ‘bekannt’ werden. Die Erziehung von mutigen Staatsbürgern ist diesem Land nicht wirklich gelungen.“

Nicolaus Fest, Autor, in seinem Internet-Blog am 27. April 2015