© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/15 / 24. April 2015

Meldungen

Antwerpen: Polizei besser ausrüsten

ANTWERPEN. Ab dem 1. September 2015 setzt die Antwerpener Polizei rund um die Uhr schwer bewaffnete Polizeieinheiten im Stadtgebiet ein, die sehr schnell im Einsatz sein können. Angaben des Internetdienstes Flanderninfo.be zufolge reagiert Antwerpens Bürgermeister Bart De Wever (N-VA) damit sowohl auf die Terrorschläge in Paris gegen die Charlie Hebdo-Redaktion und einen jüdischen Supermarkt als auch auf die zunehmend schwere Bewaffung der Kriminellen in Antwerpen. Den Plänen zufolge sollen die Einsatztruppen aus je drei schwer bewaffneten Polizisten bestehen. Die Gruppen sollen zudem rund um die Uhr einsatzbereit sein. (ctw)

Australien: Asylanten nach Kambodscha

CANBERRA. Die australische Regierung hat Anfang der Woche damit begonnen, Flüchtlinge von Nauru nach Kambodscha abzuschieben. Australien weigert sich bisher, Flüchtlinge aufzunehmen und bezahlt stattdessen Nauru und Papua-Neuguinea, um Asylsuchende in Gewahrsam zu nehmen. Durch ein Abkommen mit Kambodscha sollen abgewiesene Flüchtlinge jetzt von Nauru nach Phnom Penh gebracht werden. Für den ersten Flug am vergangenen Montag haben sich fünf Männer aus Sri Lanka, Myanmar und dem Iran freiwillig angemeldet. Australien hat in Nauru Flugblätter unter den Flüchtlingen verteilt, die für das Leben in Kambodscha werben. Darin wird Kambodscha als sicheres Land beschrieben, „ohne Gewalt und Verfolgung“. Zudem wird den Asylsuchenden Bargeld zwischen 8.000 und 12.000 Dollar angeboten, außerdem ein Bankkonto und die Möglichkeit, nach sieben Jahren die kambodschanische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Die Umsiedlung nach Kambodscha sei freiwillig, betonte ein Regierungssprecher. Jedoch haben Menschenrechtsorganisationen das Abkommen scharf verurteilt. (eh)

Armeniergenozid: Erdogan erneuert Kritik

ANKARA. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat die Forderung des EU-Parlaments, daß Ankara den Völkermord an den Armeniern anerkennen müsse, um den Weg für eine „wirkliche Aussöhnung“ zu ebnen, in scharfer Form zurückgewiesen. „Unter dem Vorwand des 100. Jahrestages der armenischen Umsiedlung“ greife das Parlament nicht nur verstärkt die Türkei an, sondern schwärze zudem das türkische Volk an. Angaben von Türkiye Radyo Televizyon zufolge warnte Erdogan vor einer Politisierung der Armenierfrage, die am meisten den Armeniern „schaden“ werde. Zudem warf er dem Nachbarland vor, sich nicht vom Einfluß der „armenischen Diaspora“ gelöst zu haben. (ctw)