© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/15 / 17. April 2015

Haltungsnote
Manderl mit Mumm
Heiko Urbanzyk

Der Exremsportler Felix Baumgartner krönte mit seinem Stratosphärensprung mit dem Fallschirm aus 39 Kilometern Höhe eine todesaffine Karriere. Nun springt er dem Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier bei. „Man hat es nicht leicht auf dieser Welt, wenn man als Manderl noch auf Weiberl steht“, erklärte Gabalier auf der Preisverleihung des 15. Amadeus Award in Wien. Pfiffe und „Arschloch“-Rufe aus dem Publikum brachte ihm sein Hetero-Bekenntnis.

Doch mit seinem Bekenntnis stand der Volksrocker in seinem Kollegenkreis allein. Nur Baumgartner sekundierte nun unverhofft. „Man(n) kann diesem Burschen nur gratulieren!“ kommentierte der 45jährige auf seiner Facebook-Seite. „Da stellt sich einer auf die Bühne einer Musik-Award Veranstaltung, sagt frei seine Meinung und wird umgehend ausgepfiffen und als Arschloch beschimpft. Und zwar von selbsternannten Meinungsmonopolisten, die Toleranz einfordern – ohne sie selbst zu gewähren!“

Umgehend müllte ihn die Politische Korrektheit zu, Baumgartner habe wohl beim Springen zuwenig Sauerstoff bekommen. Der Salzburger, der einst bekannte, in der Demokratie sei politisch nichts zu erreichen, wird’s überleben – wie so manchen Rekordsprung zuvor.