© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/15 / 10. April 2015

Meldungen

Rattenplage: Großstädte als ideale Lebensräume

Berlin. Paris und Berlin gelten als Europas führende Hauptstädte der Ratten. Mindestens sechs Millionen Nager sollen sich an der Seine, geschätzte drei Millionen an der Spree tummeln. 2011 führten Schädlingsbekämpfer in Berlin 4.000 und 2012 sogar 7.000 Einsätze im Kampf gegen die Rattenplage durch. Erst 2013 ging die Zahl wieder leicht zurück. In U-Bahn-Netzen, der gut ausgebauten Kanalisation und neben zahllosen Abfallcontainern finden die Tiere mit Reproduktionsraten von jährlich bis zu 70 Jungen pro Weibchen ideale Biotope. Obwohl Ratten keine lebensgefährlichen Krankheiten wie die Pest mehr übertrügen, seien sie, so warnen Gesundheitsämter, an der Verbreitung von Salmonellen und Tierseuchen wie der Schweinepest beteiligt (Mensch & Tier, 1/15). (sl)

www.aktiontier.org

 

Kfz-Abgase: Tests sollen vom Labor auf die Straße

Baden-Baden. Ab Herbst gilt für Kfz-Neuzulassungen in Europa die verschärfte Abgasstufe „Euro 6“. Sie senkt den Emissionsgrenzwert für Stickoxide von 180 auf 80 Milligramm pro Kilometer. Damit trage „Euro 6“ zum verkehrsbezogenen Immissionsschutz bei und wecke große Erwartungen an Verbesserungen der europäischen Luftqualität. Hoffnungen, die sich nach Ansicht von Susan Krohn und Fabiana Wolf (Bundesministerium für Umwelt) nur erfüllen, wenn die Kontrolle der Grenzwerte bei der Typengenehmigungsprüfung nicht wie bisher üblich im Labor, sondern im Betrieb auf der Straße erfolgt. Im Fahrbetrieb seien nämlich siebenmal höhere Stickstoffemissionen als im Labor gemessen worden. Das den „realen“ Ausstoß erfassende neue Prüfverfahren für „Real driving emissions“ gilt jedoch nicht nur bei der Autolobby als unausgereift, wenn vor „verfrühter“ Einführung gewarnt wird (Zeitschrift für Umweltrecht, 2/15). (ck)

www.zur.nomos.de

 

Starke gesundheitliche Ungleichheit nimmt zu

Stuttgart. Wer arm ist, muß früher sterben. Ob der Volksmund mit dieser Behauptung recht hat, untersucht Andreas Mielck (Institut für Gesundheitsökonomie, Helmholtz-Zentrum München) in einer Metastudie zur Entwicklung der „gesundheitlichen Ungleichheit“ in Deutschland. Die dazu in den letzten Jahren stark anwachsende Zahl der Publikationen belege vor allem, daß das Interesse am Thema zwar zugenommen habe, aber sich an ihren Resultaten erst ein Trend ablesen lasse, der durch weitere empirische Analysen bestätigt werden müsse (Das Gesundheitswesen, 2/15). Tendenziell nehme die absolute und relative gesundheitliche Ungleichheit nach 1989 aber klar zu. (dm)

www.thieme.de

 

Erkenntnis

„Alte Bücher sind kostbar, aber sie kosten eben auch.“

Der für den wissenschaftlichen Altbestand verantwortliche Fachreferent an der Universitätsbibliothek der TU Chemnitz, Joachim Stemmler, über schützenswerte Exemplare von kulturhistorischem Wert, die aufwendig vor dem Verfall bewahrt werden.

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