© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/15 / 10. April 2015

Islamisten massakrieren Christen in Kenia
Unredlich
Fabian Schmidt-Ahmad

Leiden und Tod Christi – auch zur Osterzeit ist es hierzulande nur eine blasse Vorstellung, was es wirklich heißt, für den eigenen Glauben verfolgt und vernichtet zu werden. Diese angenehme Trägheit, in der die staatstragenden Kirchen beiderlei Konfession Muße für allerlei Grillen finden, haben andere nicht. „Und ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen“ (Lukas 21,17).

Für viele Christen in der Welt ist diese Aussage bittere Realität. Und mit Erstarken und Ausbreitung eines von der Zeit unberührten Islam wird die Bedrängung nicht geringer. Denn es ist einfach unredlich, noch länger zu bestreiten, von wem dieser Haß vor allem ausgeht. Wie sonst soll beispielsweise das Massaker in Kenia erklärt werden, wo am Gründonnerstag ein Terroranschlag an überwiegend christlichen Studenten etwa hundertfünfzig Todesopfer forderte? Armut, Hunger, Perspektivlosigkeit?

Einer der vier mutmaßlichen Täter stammt aus einer wohlhabenden Politikerfamilie des Landes. Ein anderer aus Somalia. Dem Bürgerkriegsflüchtling stand in seiner neuen Heimat eine glänzende juristische Karriere bevor. Und doch haben beide Männer nichts aus ihren Möglichkeiten gemacht.

Das alles habe nichts mit dem Islam zu tun? Für solche beschönigenden Grillen hat man nur hierzulande Muße. Noch.

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