© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/15 / 03. April 2015

Meldungen

Gladbeck: Muezzin ruft künftig zum Gebet

GLADBECK. In Gladbeck bei Essen wird ab dem 20. April einmal täglich vom Minarett einer Moschee der Gebetsruf eines Muezzin zu hören sein. Bürgermeister Ulrich Roland (SPD) teilte dies in einer Pressekonferenz mit dem Vereinsvorsitzenden der Moschee, Nadir Kahraman, mit. Sie gehört zum Dachverband Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib). Die beiden großen Kirchen erfuhren davon aus den Lokalmedien. Dieses Vorgehen stößt beim Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck–Bottrop–Dorsten, Dietmar Chudaska, zwar auf Kritik. Wie er der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, begrüßt er aber die städtische Entscheidung, da jeder das Recht auf freie Religionsausübung habe. Chudaska: „Wir leben in einem Rechtsstaat, und die Stadt hat formal korrekt nach einem Prüfverfahren die Genehmigung erteilt.“ Durch den Muezzinruf werde die christlich-abendländische Kultur nicht bedroht: „Mir macht nicht die Ausbreitung der muslimischen Gemeinden Angst, sondern die Gleichgültigkeit vieler Christen.“ Chudaska weiter: „Ich glaube, wir Christen sollten uns nicht in erster Linie dadurch positionieren, daß wir gegen etwas sind. Wir müssen stattdessen unseren Glauben offen bekennen und dadurch missionarisch tätig sein.“ Der Gebetsruf ist laut der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) unter Muslimen umstritten. Befürchtet werde, daß der tägliche Ruf diffuse Ängste vor einer Ausbreitung des Islams hervorrufe. Bürgermeister Roland bezeichnete den Muezzinruf laut WAZ als eine logische Konsequenz der Bevölkerungsentwicklung in der 75.000 Einwohner zählenden Stadt: „Fast ein Drittel sind muslimischen Glaubens, deshalb ist es folgerichtig, daß sich die Lebenswirklichkeit in der Religionsausübung abbildet.“ (idea/JF)

 

ZDF überträgt zu Ostern Klassik

MAINZ. Das ZDF zeigt in Erstausstrahlung am Karfreitag (3. April) um 13.15 Uhr die Höhepunkte der „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi aus der Mailänder Scala, die im Verdi-Jahr 2013 unter der Leitung von Daniel Barenboim und mit den Solisten Anja Harteros, Elina Garanca, Jonas Kaufmann und René Pape aufgeführt wurde. Von den Osterfestspielen in Salzburg sendet das Zweite am Ostermontag (6. April) um 23.15 Uhr die Kurzoper „Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni mit dem Startenor Jonas Kaufmann. Die Inszenierung stammt von Philipp Stölzl. (tha)

 

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