© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/15 / 20. März 2015

Meldungen

SPD und Grüne für Entschädigungen

Berlin. Nach der Linkspartei haben sich auch Politiker von SPD und Grünen für Entschädigungszahlungen an Griechenland ausgesprochen. „Weder moralisch noch juristisch ist dieses Kapitel eindeutig abgeschlossen“, sagte der Grünen-Fraktionschef im Bundestag, Anton Hofreiter, nach Angaben des Spiegel. Deutschland sei „gut beraten, mit Griechenland Gespräche über die Aufarbeitung der deutschen Verbrechen in Griechenland und eine gütliche Lösung zu suchen“. Die Forderungen Athens dürften nicht einfach vom Tisch gewischt werden. Ähnlich äußerte sich der stellvertretende SPD-Chef Ralf Stegner. Zwar dürfe dieses Thema nicht mit der aktuellen Schuldendebatte verknüpft werden, „aber unabhängig davon bin ich der Meinung, daß wir die Entschädigungsdiskussion führen müssen“, sagte Stegner. „Ich bin gegen Schlußstrichdebatten.“ (ho)

 

Merkel feiert Kriegsende nicht in Moskau

BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird nicht zu den offiziellen Feierlichkeiten anläßlich des 70. Jahrestags des Sieges der Roten Armee über die Wehrmacht am 9. Mai nach Moskau reisen. „Mit Blick auf das russische Vorgehen auf der Krim und in der Ost-ukraine erscheint die Teilnahme an einer Militärparade als nicht angemessen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Merkel habe Rußlands Präsident Wladimir Putin daher vorgeschlagen, einen Tag später nach Moskau zu reisen und gemeinsam mit ihm das Grabmal für den unbekannten Soldaten an der Kremlmauer zu besuchen, um „ein Zeichen der gemeinsamen Erinnerung“ zu setzen. Putin habe dem Vorschlag zugestimmt. „Die Pflicht, diese Erinnerung lebendig zu halten und der Toten zu gedenken, besteht unabhängig von dem, was uns zur Zeit von Rußland politisch trennt – unabhängig von der klaren Kritik, die wir an der russischen Haltung und an russischen Handlungen gegenüber der Ukraine üben müssen“, sagte Seibert. (krk/ms)

 

In Deutschland leben so viele Ausländer wie nie

WIESBADEN. Die Zahl der Ausländer in Deutschland ist 2014 auf ein Rekordhoch gestiegen. Zum Jahresende 2014 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 8,2 Millionen Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit erfaßt. Im Vergleich zu 2013 nahm ihre Zahl um 519.300 Personen (plus 6,8 Prozent) zu. Besonders aus Rumänien und Bulgarien kamen mit plus 32,9 beziehungsweise 24,8 Prozent deutlich mehr Einwanderer. Insgesamt lebten 2014 rund 540.000 Menschen aus den beiden EU-Ländern in Deutschland. Dies waren rund 120.000 mehr als 2013. Etwas geringer war die Bedeutung der Einwanderung aus den von der Eurokrise betroffenen Mittelmeerstaaten (plus 48.600 beziehungsweise plus 4,3 Prozent). (ho)

 

Umfrage der Woche

Sicherheitspolitik: Brauchen wir eine europäische Armee?

Ja, denn die Interessen der EU und der Nato müssen sich nicht immer decken. 5 %

Ja, denn die Bundeswehr alleine ist den sicherheitspolitischen Anforderungen nicht mehr gewachsen. 4 %

Nein, dadurch könnte die Bundeswehr in weitere ausländische Konflikte gezogen werden. 62 %

Nein, die Nato reicht als Verteidigungsbündnis aus. 29 %

abgegebene Stimmen gesamt: 1345

Aktuelle Umfrage: Ist es richtig, daß Lehrerinnen künftig mit Kopftuch unterrichten dürfen?

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