© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/15 / 20. März 2015

Zitate

„Gegen die Mehrheit der Bevölkerung kann man auf Dauer keine Flüchtlingspolitik machen. Um diese Mehrheit müssen wir ringen. Das gelingt, wenn das Volk den Eindruck hat, daß es gerecht zugeht. Das bedeutet: 1. Willkommen sind uns die, die politisch verfolgt sind. 2. Alle Staaten müssen sich beteiligen. Wenn wir beides sicherstellen, ist diese Politik merhrheitsfähig. (...) Die Aufnahmebereitschaft des deutschen Volkes angesichts des Elends in der Welt ist gut und sollte nicht schlechtgeredet werden. (...) Richtig ist, daß wir mit der Asylpolitik nicht die sozialen Probleme der Welt abschließend lösen können. Richtig ist auch, daß unser Asyl von Menschen mißbraucht wird, die in Deutschland einfach ein besseres Leben führen wollen. Das können wir nicht akzeptieren. Ich glaube nicht, daß wir jeden Mühseligen und Beladenen aufnehmen können.“

Thomas de Maizière, Bundesinnenminister, in „Idea Spektrum“ vom 11. März 2015

 

 

„Wir sollen lernen, bei wem wir uns beschweren können. Dem souveränen, politisch selbstbestimmten Subjekt traut keiner mehr etwas zu; ein Tor, der hier nicht einen Zusammenhang mit der Demokratiekrise sieht. Regeln, Gesetze, Beschwerdestellen: So geht das heute. Auf der Basis unserer ‘Sensibilisierung’. Das ist die schöne neue Welt der Antidiskriminierungsstelle. Das ist ihre Utopie.“

Ina Hartwig, Autorin, in der „Zeit“ vom 12. März 2015

 

 

„Wir haben das Recht, Grenzen zu setzen. Wir fühlen uns zu schuldig in Europa, unsere multikulturelle Toleranz ist Ausfluß des schlechten Gewissens, eines Schuldkomplexes, an dem Europa zugrunde gehen kann. Die größte Gefahr für Europa ist seine Trägheit, seine Zuflucht in eine Kultur der Gleichgültigkeit und des allgemeinen Relativismus. (...) Freiheit läßt sich nicht ohne einen gewissen Dogmatismus aufrechterhalten.“

Slavoj Žižek, Philosoph, im „Spiegel“ vom 14. März 2015

 

 

„Wir wollen in einem Europa demokratischer Länder leben, arbeiten und handeln. Aber das ist nicht das, was der Elite der EU vorschwebt. Denn die nicht gewählte Kommission hat die Institutionen Europas übernommen, indem sie eine Flagge, eine Hymne und einen Präsidenten einführte. Sie hat ein künstliches und undemokratisches Land namens Europa erschaffen, dessen einziger Erfolg ein wahnwitziges Projekt namens Euro ist, das Millionen von Menschen in Armut stürzt.“

Nigel Farage, Europaabgeordneter und Vorsitzender der UK Independence Party, in „The European“ (2/2015)

 

 

„Daß die Europäer, die im Fall der Ukraine die ganze Kraft ihrer Hilflosigkeit an den Tag legen, ausgerechnet den Nahostkonflikt lösen wollen, zeigt nur, daß sie von Geschichte keine Ahnung haben und zur Selbstüberschätzung neigen. Es gibt Konflikte, die so komplex sind, daß man sie nicht lösen kann; man kann nur versuchen, sie zu begrenzen, und hoffen, daß sie sich eines Tages von selbst auflösen. Das kann dauern.“

Henryk M. Broder, Publizist, in der „Welt am Sonntag“ vom 15. März 2015

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