© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/15 / 13. März 2015

Haltungsnote
Nur nicht unangemessen schauen
Eduard Klein

Sie ist eine von Tausenden. Kämpferisch kümmert sich Martina Arndts-Haupt um die Belange der Frauen in Münster. Als Leiterin des Frauenbüros gab es zur Vorbereitung des Weltfrauentages am 8. März viel zu tun. Für den ganzen Monat sind Veranstaltungen geplant. Ein Slutwalk gehört dazu: ein „Schlampenmarsch“, wie der münstersche Presseservice berichtet. Für den Versand des Programmheftes packt die Chefin persönlich mit an.

Im Wirken gegen mögliche sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz kennt Arndts-Haupt keine Toleranz, sagt sie im WDR-Gespräch. Sexuelle Belästigung sei für sie alles vom körperlichen Übergriff bis zum Zeigen oder Verschicken von Bildern und Schriften bei Facebook oder WhatsApp. Grundsätzlich gelte: „Alles, was am Arbeitsplatz an sexualisiertem Inhalt auftaucht, gehört dort nicht hin.“ Dazu zählt nicht zuletzt „unangebrachtes Angucken“. Der Täter ist laut dem Kurzinterview dann auch immer der Mann,

Wahrscheinlich hörte Arndts-Haupt noch nicht, daß, wie die Wirtschaftswoche berichtet, Männer von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz weit häufiger betroffen sind als Frauen. Kleines Trostpflaster für die Frauenbüroleiterin: Die Belästigung von Männern erfolgt überwiegend auch durch Männer.

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