© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/15 / 06. März 2015

Meldungen

Atommüll will kaum jemand zurücknehmen

Berlin. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sucht nach Lagerungsmöglichkeiten für nach Deutschland zurückkehrenden, im Ausland wiederaufbereiteten Atommüll. Im Berliner Tagesspiegel (Ausgabe vom 23. Februar 2015) klagt sie vor allem Hessen und Bayern als die Bundesländer an, die früher zu den Hauptbefürwortern der Atomkraft und damit zu den Hauptverursachern des Mülls zählten. Heute halte man sich in München und Wiesbaden auch nach mehrfacher Aufforderung vornehm zurück. Wenn keine Aufnahmebereitschaft signalisiert werde, müsse sie die Castorbehälter bundesweit „ausgewogen“ verteilen. Nur die rot-grün regierten Länder Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein sperren sich gegen die Aufnahme nicht. (ft)

 

Eleganter Fischfänger ist Seevogel des Jahres

HAMBURG. Die Brandseeschwalbe ist der Seevogel des Jahres 2015. Der Verein Jordsand hat die eher unscheinbare größte deutsche Seeschwalbe ausgewählt, weil sie als „stark gefährdet“ auf der nationalen Roten Liste steht. In Schleswig-Holstein gilt der elegante Fischfänger sogar als vom Aussterben bedroht. Nur 7.600 Brutpaare wurden 2014 noch auf Nordseeinseln, mit Schwerpunkt auf Baltrum, und in Mecklenburg-Vorpommern registriert. Der Verein Jordsand erhofft sich von der Exponierung als Seevogel des Jahres eine höhere Aufmerksamkeit für die prekäre Lage der Population und glaubt seiner Forderung nach einer Ausweitung von Schutzgebieten damit Nachdruck verschaffen zu können (Seevögel, 4/2014). (ft)

 

Rückenschmerzen: Geist und Körper bewegen

STUTTGART. Rückenschmerzen, die jeden dritten Deutschen plagen, gelten als Volkskrankheit. Doch trotz einer seit Jahrzehnten vorangetriebenen orthopädischen Forschung und schier unüberschaubarer Therapieempfehlungen machen viele Patienten noch immer ähnlich üble Erfahrungen wie der Wissenschaftsjournalist Frederik Jötten. Fünfzehn Orthopäden, fünf Radiologen und drei Physiotherapeuten hätten sich ausdauernd und lange erfolglos um seine Rückenschmerzen gekümmert. Die Ursache der Misere seien unzureichende Diagnosen. Ärzte würden oft nur das Skelett untersuchen und die Muskulatur links und rechts der Wirbelsäule ignorieren. Und viele Ärzte raten nicht einmal zu körperlicher Aktivität, obwohl physiotherapeutisch angeleitetes Muskeltraining ein Königsweg mindestens zur Schmerzlinderung sei. Schließlich helfe, so der von seinem Leiden halbwegs kurierte Jötten, allein dies: Körper und Geist zu bewegen (Bild der Wissenschaft, 3/2015). (ck)

 

Erkenntnis

„Fastfood- und Snack-Hersteller, die Produkte mit besonders hohem Anteil an Fett, Zucker und Salz vermarkten, sind mitverantwortlich für die enorme Adipositas-Welle, die wir in Deutschland haben.“

Dietrich Garlichs, Chef der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)

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