© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/15 / 27. Februar 2015

Fragebogen
Uta Ranke-Heinemann
Theologin

Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

Vor mir ist das Foto meines Mannes – ich möchte bei meinem Mann sein, der am 11. September 2001 starb.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

Um bei meiner Familie zu sein, speziell mit meinem Enkel Valentin.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Die Erinnerung an meine Mutter und meinen Vater.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Daß es ein Leben nach dem Tod gibt!

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Mut, Hoffnung und Liebe.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

Die Briefe von Descartes.

Welche Musik mögen Sie?

Die „Regentropfen-Prélude“ von Chopin (siehe im Internet meine Erinnerungen unter dem Titel „Der BDM-Keller im Hause meines Vaters“).

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

Die Erfindung des Buchdrucks.

Was möchten Sie verändern?

Ich möchte, daß der Kreislauf des Krieges durchbrochen wird – mit Jesu Worten: Keine Vergeltung!

Woran glauben Sie?

Den Glauben habe ich verloren, geblieben sind mir Liebe und Hoffnung.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Ehrlichkeit, Mut und Gerechtigkeit.

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Der Moment des Wiedersehens mit meinem geliebten Mann und meinen geliebten Eltern.

 

Prof. Dr. theol. Ranke-Heinemann, Jahrgang 1927, war die erste Frau der Welt, die einen Lehrstuhl für katholische Theologie erhielt (1970), und die erste Frau, die ihn wieder verlor – weil sie die Jungfrauengeburt bezweifelte (1987). Bekannt sind ihre beiden Weltbestseller: „Eunuchen für das Himmelreich. Katholische Kirche und Sexualität. Von Jesus bis Benedikt XVI.“ und „Nein und Amen. Mein Abschied vom traditionellen Christentum“ (beide Heyne-TB).

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen