© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/15 / 27. Februar 2015

Wissenschaftlicher Nachwuchs in der Karrieresackgasse: DFG doktert nur herum
Zeitverträge und Genderquoten bleiben
(wk)

Mittlerweile vertritt auch der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Peter Strohschneider, die Ansicht, daß die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses hierzulande trotz aller Förderungsmaßnahmen alles andere als gut sei – was besonders auf die promovierten Wissenschaftler zutreffe, von denen viele in einer Karrieresackgasse steckten. Hier brauche es „mehr dritte Wege zwischen dem Aufstieg auf eine Professur und dem kompletten Ausstieg aus dem Wissenschaftssystem“. Allerdings sind Strohschneiders Lösungsvorschläge wenig zielführend. Statt die Abschaffung besonders kontraproduktiver Instrumentarien zu fordern, wie dem völlig verkorksten Wissenschaftszeitvertragsgesetz und dem genderorientierten Professorinnenprogramm, das zur Untergrabung des Leistungsprinzips bei der Besetzung von Lehrstühlen führt, verbreitet er sich in einem Beitrag in der neuesten Ausgabe von Forschung und Lehre (2/2015) über die Möglichkeiten der DFG, „mit den Mitteln der Projektförderung unterstützend einzugreifen“. So könne man ein „Nachwuchspaket“ schnüren, welches dann ganz sicher zur „Stärkung der Forschungsorientierung in den Graduiertenkollegs“ der Exzellenzuniversitäten führen würde. Dabei bleibt offen, was man eigentlich bisher an diesen Kollegs getrieben hat, wenn nicht Forschung.

www.forschung-und-lehre.de

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