© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/15 / 20. Februar 2015

Meldungen

Schützenwesen wird vorerst kein Kulturerbe

HAGEN. Das historische Schützenwesen in Deutschland wird vorerst nicht in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Deutsche Unesco-Kommission habe den Antrag der Schützen zurückgestellt, berichtet die Westfalenpost. Danach begründet die Kommission ihre Entscheidung mit dem Fall des muslimischen Schützenkönigs von Werl-Sönnern (NRW), dem im vorigen Jahr als Nicht-Christ die Teilnahme am Bezirksschützenfest verweigert worden war. In einem Schreiben der Kommission heißt es, daß „wegen der schroffen und ausgrenzenden Reaktionen auf nicht ‘biodeutschen’ Maßstäben“ entsprechende Schützenkönige eine „zivilgesellschaftlich zugängliche und offene Traditionspflege zu diesem Zeitpunkt nicht bestätigt werden kann“. Inzwischen hat sich die Kommission jedoch für dieses Zitat entschuldigt. (JF)

 

Streit um Bremer Predigt geht weiter

BREMEN. Wohl noch nie hat eine Predigt für solche Aufmerksamkeit, aber auch für so massive Proteste gesorgt. Über 110.000mal wurde die Ansprache des Bremer Pastors Olaf Latzel (JF 8/15) bisher aus dem Internet heruntergeladen. Er hatte sich am 18. Januar in der St. Martini-Kirche entschieden gegen Religionsvermischung und das gemeinsame Gebet von Christen und Muslimen gewandt: „Das ist Sünde, und das darf nicht sein. Davon müssen wir uns reinigen.“ Er mahnte Christen auch, keine Buddha-Statuen in ihren Häusern aufzustellen: „Das ist Götzendienst.“ Zahlreiche Vertreter aus Kirche, Politik und Medien verurteilten seine Predigt. Die Staatsanwaltschaft Bremen prüft nach wie vor, ob sie Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung einleitet. Im Berliner Tagesspiegel (15. Februar) fordert der Kommentator Harald Martenstein zur Toleranz gegenüber Latzel auf: „Auch das strenggläubige Christentum gehört zu Deutschland. Deutschland soll bunt sein.“ Martenstein bittet die evangelische Kirche und die Justiz „um ein wenig Toleranz nicht nur für Buddhisten, sondern auch für Christen“. Die Kirche habe „doch selber gewisse historische Wurzeln im Christentum“, auch wenn ihr die Zehn Gebote heute peinlich seien. Wenn sie zur Auffassung gelange, daß die Berufung auf das Gebot „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ fremdenfeindlich sei, „dann rate ich ihr zur Selbstauflösung“, so Martenstein. (idea/JF)

 

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