© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/15 / 06. Februar 2015

Meldungen

Transplantation: Tierische Spender gesucht

München. Der skandalbedingt ausgelöste Rückgang von Organspenden hat zu forcierter Suche nach therapeutischen Alternativen geführt. So bieten sich xenogene Transplantationen an, wobei Menschen tierische Zellen oder Organe erhalten. Menschenaffen als aussichtsreichste Kandidaten für Explantationen scheiden wegen ihrer höheren kognitiven Leistungen und als gefährdete Arten jedoch aus ethischen Gründen aus. Solche entfallen zwar bei der Entnahme von Herz oder Niere des Schweines, doch stehen Transplantationen hier erhebliche immunologische und biochemische Unterschiede zwischen Mensch und Tier im Wege. Um diese auf lange Sicht einzuebnen, soll Schweinegewebe genetisch so verändert werden, daß Menschen abgemildert auf Xeno-Antigene reagieren (Münchener Theologische Zeitschrift, 3/14). (rs)

www.kaththeol.uni-muenchen.de/

 

IPCC: Die globale Katastrophe vor der Tür

Berlin. Als „alarmierend und ermutigend zugleich“ wertet das Bundesumweltministerium den im November veröffentlichten „Synthesebericht“ zum 5. Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC). Als unbezweifelbar stehe fest: Der „Klimawandel ist Realität, und hauptverantwortlich ist der Mensch.“ Hauptursache der Erwärmung sei die Freisetzung von Treibhausgasen, deren Konzentration in der Atmosphäre so hoch wie nie zuvor in den letzten 800.000 Jahren sei. Mithin stehe „die globale Katastrophe vor der Tür“. Der IPCC-Bericht weise jedoch auf das umweltpolitische Instrumentarium hin, das „besser heute als morgen“ anzuwenden sei, um die „letzten Chancen“ zu nutzen, den Treibhausgasausstoß bis 2050 um die Hälfte der Werte von 2010 zu reduzieren (Umwelt, 12/14). (ck)

 

Ein Genom auf der Suche nach einem Fossil

Heidelberg. 2009 stießen Paläogenetiker des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie auf die Spur einer Menschenart, als sie die DNS aus einem winzigen Knochen aus einer Höhle des sibirischen Altai-Gebirges untersuchten. Ob es sich bei diesem „Denisovaner“ wirklich um eine neue Art handelt, steht bislang jedoch nicht fest, da außer zwei Backenzähnen keine weiteren Skelettfunde anfielen. Insofern suche, wie der Paläogenetiker David Reich es pointiert ausdrückt, ein Genom nach seinem Fossil (Spektrum der Wissenschaft, 12/14). Da der Denisova-Mensch, der gemeinsame Vorfahren mit dem Neandertaler hatte, vermutlich im Nahen Osten entstand und sich nach Südostasien ausbreitete, wo er im Erbgut von Melanesiern noch heute nachzuweisen ist, sei die Suche nach Fossilien dort am aussichtsreichsten. (ft)

www.spektrum.de

 

Erkenntnis

Die Mittelschicht wird „weltweit von etwa zwei Milliarden Menschen im Jahr 2010 auf annähernd fünf Milliarden Menschen im Jahr 2030 anwachsen. Damit stellt sie über die Hälfte der Weltbevölkerung.“

Gabriele Radke in der „Energieprognose bis 2040“ von ExxonMobil.

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