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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/15 / 06. Februar 2015
Umwelt Die Grünen stellen sich als Naturschützer dar, die Wildtiere vor „bösen“ Jägern in Schutz nehmen. Jetzt ist es plötzlich andersherum! In Nordrhein-Westfalen ist derzeit wieder zu erleben, was herauskommt, wenn Naturschutz mit Öko-Ideologie verwechselt wird. 1893 wurden die ersten asiatischen Sikahirsche als Parkwild in Deutschland angesiedelt. Schon wenig später entstanden aus entwichenen Exemplaren wilde Populationen. Die älteste und mit über 1.500 Tieren wildbiologisch bedeutendste lebt im Raum Arnsberg im Sauerland. Diese soll nun ausgerottet werden! Die Jäger sehen in dem rot-grünen Abschußplan einen Eingriff in ihre Eigentumsrechte. Nach 120 Jahren der Ansässigkeit stuft die geplante Jagdgesetz-Novelle der rot-grünen Landesregierung in NRW das Sikawild als „biogeographisch nicht beheimatet“ ein. Sozis und Grüne wollen, daß die 1.500 Hirsche allesamt erschossen werden. Dabei sagt das Naturschutzgesetz, daß Wildtiere als heimisch gelten, wenn sich drei Generationen in unseren Gefilden vermehrt haben. Der Waschbär gilt danach bereits als heimische Art. Als Grund für ihre Tötungsabsicht erklären die rot-grünen Gesetzgeber, Sikas würden vermeintlich „untragbare Verbißbelastung“ verursachen, die Nachteile für eine „Naturverjüngung“ ergäben. Nach dieser Logik müßten auch sämtliche Rehe und Wildkaninchen erschossen werden. Doch weder Waldbesitzer noch Forstwirte haben sich bisher über die angebliche Verbißkatastrophe beklagt. Im Gegenteil: Die Jäger der Bewirtschaftungsbezirke mit Sika-Vorkommen sehen in dem rot-grünen Abschußplan einen willkürlichen Eingriff in ihre Eigentumsrechte. Darum haben sie im Internet eine Petition gestartet, die unter dem Titel „Nein zur Ausrottung! Sikawild im Arnsberger Wald soll leben!“ zu finden ist. Damit soll die Landesregierung bewegt werden, das umstrittene Gesetz noch einmal zu überdenken. Wo den Grünen doch sonst Einwanderer so am Herzen liegen ... |