© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/15 / 30. Januar 2015

Von Mitbewohner ermordeter Asylbewerber in Dresden
Zu feige
Michael Paulwitz

Der Meutenjournalismus ist nicht tot, trotz Sebnitz, Mügeln und all der anderen Blamagen. Wenn es gilt, das Propagandakonstrukt vom „Rassismus“ aus der „Mitte der Gesellschaft“ zu füttern, sind viele deutsche Redaktionen so skrupellos wie eh und je. „Meutenfeiglinge“ nennt der Aphoristiker Michael Klonovsky die heuchlerischen Anschwärzer, die aus der sicheren Deckung des Chors der Wohlmeinenden heraus Andersdenkende wie Verbrecher hinstellen.

Wenn in Dresden ein Asylbewerber erstochen wird, ist für den Meutenfeigling klar: Das muß „der erste Pegida-Tote“ sein. Daß Gewalt unter den meist jungen männlichen Bewohnern in vielen Asylunterkünften zum Alltag gehört, hat in seiner mühsam in Konjunktive verpackten Unterstellung keinen Platz. Eifrig transportiert man, egal ob in FAZ, Bild oder in der „Tagesschau“, die Horrorgemälde einschlägiger Lobbyisten und geht dabei sogar dem Täter selbst auf den Leim. Der hat nämlich auch schon gelernt, daß man die Einheimischen beschimpfen muß, um selber sauber dazustehen.

Von Reue über diesen Reinfall keine Spur. Für eine Entschuldigung gegenüber den zu Unrecht Verunglimpften, die diese selbstreferentielle Denunziationsmaschinerie über Zwangsabgaben und „Kampf gegen Rechts“-Subventionen auch noch selbst mitfinanzieren dürfen, ist der Meutenfeigling nämlich auch zu feige.

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