© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/15 / 23. Januar 2015

Meldungen

Linkspartei gibt Pegida Schuld an Terrordrohung

Berlin. Die Linkspartei hat dem Protestbündnis Pegida vorgeworfen, die Terrordrohungen von Islamisten provoziert zu haben. „Wegen der rassistischen Hetze von Pegida ist Dresden nun überhaupt in den Fokus des fundamentalistischen Terrorismus gerückt“, sagte die Linkspartei-Vorsitzende Katja Kipping. „Durch das Versammlungsverbot in Dresden gerät in Vergessenheit, wer dort nun schon seit Wochen Angst und Schrecken verbreitet: Wegen Pegida trauen sich Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten nicht mehr vor die Tür. Wegen Pegida gehen viele Dresdener Bürgerinnen und Bürger montags nicht mehr in die Innenstadt“, empörte sich Kipping. Dennoch könne sie sich nicht über das Versammlungsverbot in Dresden freuen. „Es ist Zeit, die von den rechten Kulturkämpfern angetriebene Eskalationsspirale endlich zu stoppen. Die Demokratie kann aber nicht durch ihre Einschränkung verteidigt werden.“ (ho)

 

Bischof entzieht Pfarrer Predigtbefugnis

Münster. Der Bischof von Münster hat einem katholischen Priester, der am Montag auf der Duisburger Pegida-Demontration einen Rede gehalten hat, die Predigtbefugnis entzogen. „Wir distanzieren uns mit Nachdruck von seinem völlig verzerrten Bild von Geschichte und Gegenwart. Herr Pfarrer Spätling bedient mit seinen Äußerungen undifferenzierte Klischees gegenüber dem Islam“, heißt es in einer Stellungnahme des Bistums. Bischof Felix Glenn habe dem 67 Jahre alten Geistlichen, der im Bistum Münster ohnehin schon nahezu keine priesterlichen Dienste mehr wahrnehme, am Dienstag verboten, „innerhalb und außerhalb von Kirchen öffentlich im Namen der Kirche zu sprechen“. (FA)

 

Giousouf plädiert für „deutschen Islam“

Berlin. Angesichts der Anschläge in Paris hat sich die Integrationsbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion, Cemile Giousouf (CDU), für einen „deutschen Islam“ ausgesprochen. In der aktuellen Auseinandersetzung zeige sich, daß die Gewaltausübung im Namen des Islam nicht allein durch die Ablehnung von Gewalt zu regeln sei. „Die islamischen Geistlichen müssen menschenverachtenden Auslegungen, die auch in Deutschland propagiert werden, einen deutschen Islam entgegensetzen, dessen Grundlage Demokratie und Menschenrechte sind“, so Giousouf. Dazu wäre es wünschenswert, wenn eine islamische Akademie entstünde, um einen innerislamischen Diskurs der Muslime in Deutschland anzustoßen. „Grundsätze eines Islam in Deutschland müssen von Muslimen in Deutschland formuliert werden. Denn eine wirksame Bekämpfung des islamistischen Terrorismus wird nur erfolgreich sein, wenn auch die Muslime Verantwortung übernehmen“, sagte Giousouf. (ms)

 

Umfrage der Woche

Terror in Paris: Sollten die Sicherheitsgesetze verschärft werden?

Ja, nur durch schärfere Gesetze können Terroristen frühzeitig aufgehalten werden. 22 %

Nein, Freiheit läßt sich nicht durch mehr Überwachung erkaufen. 34 %

Ja, allerdings muß sichergestellt werden, daß der Datenschutz der Bürger nicht ausgehebelt wird. 19 %

Nein, trotz weitreichender Befugnisse ist es den Geheimdiensten nicht gelungen, die Pariser Anschläge zu verhindern. 25 %

abgegebene Stimmen gesamt: 770

Aktuelle Umfrage: "Lügenpresse"-Vorwurf: Berichten die Medien in Deutschland zu einseitig?

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