© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/15 / 09. Januar 2015

Meldungen

Armut in der Dritten Welt: Gesundheit statt Gender

FREIBURG. Auf die Ebola-Seuche in Westafrika hätten Experten für Entwicklungshilfe und kirchliche Hilfswerke sträflich spät reagiert, wie der Würzburger Tropenmediziner August Stich und Michael Kuhnert, Geschäftsführer des dortigen Missionsärztlichen Instituts, beklagen (Herder Korrespondenz, 11/2014). Diese Zögerlichkeit wurzle auch in unrealistischen Schwerpunktthemen jüngerer Entwicklungspolitik. Primär sollten Projekte für Gender-Gerechtigkeit sorgen, Bildung ermöglichen, Ernährung sichern, Kleinbauern stützen und das Klima schützen. Mit Blick auf Ebola schienen diese Ziele heute „irgendwie nichtig“. Denn was nütze Gender und Klimaschutz, wenn das Hauptmerkmal „guten Lebens“ für die „Armen des Südens“ ignoriert werde: Gesundheit. Die „Pest des 21. Jahrhunderts“ sollte daher die selbstkritische Einsicht befördern, für die Gesundheit in der Dritten Welt bisher nur „halbherzig“ eingetreten zu sein und ihr fortan einen Spitzenplatz auf der Entwicklungsagenda zu verschaffen. (dg)

www.herder-korrespondenz.de

 

Homo erectus als erster Künstler der Menschheit

FREIBURG. Bislang galt als sicher, daß nur der Homo sapiens und bestenfalls noch der Neandertaler in der Lage gewesen seien, Kunstwerke zu schaffen. Diese Theorie muß jetzt revidiert werden, nachdem holländische, französische und australische Forscher unter Josephine Joordens von der Universität Leiden nahe dem Ort Trinil auf der indonesischen Insel Java einen aufsehenerregenden Fund gemacht haben: Unter riesigen Mengen Schalen von Südwassermuscheln entdeckten die Anthropologen ein ganz besonderes Exemplar, welches auffällige Ritzungen aufweist, die nicht durch Zufall entstanden sein können (Online-Ausgabe von Nature, 12/2014). Dabei kommt als Schöpfer dieses geometrischen Musters nur ein Vertreter der Spezies Homo erectus in Frage, die als erste aus Afrika auswanderte, mit Jagd und Feuer vertraut war und vor etwa 500.000 Jahren über Südasien bis auf die Sundainsel Java siedelte. Somit handelt es sich bei dem Fund in Trinil um das früheste bekannte Kunstwerk der Menschheit – 300.000 Jahre älter als vergleichbare Objekte aus anderen Regionen der Welt. (wk)

www.nature.com

 

Erste Sätze

Wir leben in einer Zeit unerhört rascher Wandlungen und Krisen.

Walter von Wyss: Edmund Burke. Denker, Redner und Warner, München 1966

 

Historisches Kalenderblatt

10. Januar 1925: Fünf Jahre nach Inkrafttreten des Versailler Vertrags zwingt die Pariser Regierung das unter Mandat des Völkerbundes stehende Saargebiet, aus dem deutschen Zollsystem auszutreten und mit Frankreich eine Zollunion einzugehen.

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