© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/15 / 02. Januar 2015

Meldungen

Rußland: Staatliche Aufsicht für Privatbank

MOSKAU. Als Folge der Rubelkrise greift die russische Regierung massiv in das Wirtschaftsleben ein: Die Trust Bank, die zu den 15 größten russischen Geschäftsbanken gehört, wird unter die Aufsicht der staatlichen Agentur für Einlagenversicherung gestellt. Nach Angaben der Zentralbank soll die Bank mit umgerechnet 430 Millionen Euro frischem Kapital gegen einen Bankrott abgesichert werden. Angesichts des Rubelverfalls will die Regierung das nationale Bankensystem mit umgerechnet 13,64 Milliarden Euro stützen. Das sieht ein von Duma-Präsident Sergej Naryschkin ins Parlament eingebrachter Gesetzentwurf vor. (ru)

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Island: Keine Lust auf EU-Werbebüros

Reykjavík. Das Europabüro in der isländischen Hauptstadt, welches im Januar 2012 mit Unterstützung der EU-Kommission eingerichtet worden war, wird nach Angaben der Onlinezeitung Iceland Review (IR) sehr wahrscheinlich im August geschlossen. Betreiber des Büros ist unter anderem das deutsche Marketingunternehmen Media Consulta, das eng mit der EU-Kommission kooperiert – zur Zeit promotet die Agentur in der Ukraine das von ihr entwickelte wöchentliche TV-Format „Window to Europe. Stronger together“. Das Büro in Island dient dazu, über die Arbeit der Europäischen Union zu informieren und Island auf eine Mitgliedschaft vorzubereiten. EU-Gegner in Island hatten die Arbeit des Europabüros kritisiert und den Mitarbeitern laut IR „Gehirnwäsche“ vorgeworfen. Bereits im Februar 2014 hatte die liberal-konservative Regierung unter Premier Sigmundur Davíð Gunnlaugsson die Beitrittsverhandlungen Islands mit der EU abgebrochen. (ctw)

 

Südtirol: Ein Ressort für die Wiedervereinigung

Bozen. Die Partei Süd-Tiroler Freiheit hat die Südtiroler Landesregierung aufgefordert, nach dem Vorbild der Bundesrepublik Deutschland und Südkoreas ein eigenes Ressort für Unabhängigkeit und Wiedervereinigung einzurichten. Dieses soll ohne zusätzliche Kosten von einem Mitglied der Regierung übernommen werden. Die nun seit Jahren anhaltenden Autonomieverletzungen Roms bewiesen, daß es einen Kurswechsel in der Zukunftsfrage für Südtirol geben müsse, unterstrich der Landtagsabgeordnete Bernhard Zimmerhofer: „Der Weg in die Unabhängigkeit von Italien und damit in eine gesicherte Zukunft für unser Land, sei es in Form eines eigenen souveränen Staates oder durch die Wiedervereinigung mit dem Bundesland Tirol, wird aber weniger ein Sprint als vielmehr ein Marathonlauf sein.“ Dies, so Zimmerhofer, sei ein Prozeß, der „sorgfältig und konsequent vorbereitet und geführt werden“ müsse. (ctw)

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