© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/14 - 01/15 / 19. Dezember 2014

Meldungen

Ebola: Ausbaufähige Behandlungskapazität

BERLIN. Nach der sozialwissenschaftlichen Expertise Marc Engelhardts breitet sich die Ebola-Seuche in Westafrika auch deshalb rasend schnell aus, weil die UN oder die Gates-Stiftungen lediglich Kampagnen gegen Aids, TB oder Polio finanziert, aber keine Mittel für Krankenhäuser aufgebracht hätten. Daher könne jetzt, wie von „Ärzte ohne Grenzen (MSF)“ gefordert, allein eine militärisch organisierte Eingreiftruppe den Kampf gegen das Virus erfolgreich führen (Blätter für deutsche und internationale Politik, 10/2014). Florian Westphal, der deutsche MSF-Geschäftsführer, lastet hingegen das Ausmaß der Katastrophe dem zu zögerlichen WHO-Krisenmanagement an. Er verlangt nicht nach Militär, sondern nach dem Ausbau der Hilfslogistik und nach personeller Aufstockung. In Sierra Leone, Guinea und Liberia liege die Behandlungskapazität erst bei 25 Prozent dessen, was erforderlich sei (Deutsches Ärzteblatt, 44/2014). (dm)

www.aerzteblatt.de

 

Kamerun: Etappensieg über Palmöl-Investoren

Frankfurt/Main Im Südwesten Kameruns lief für die New Yorker „Heracles Capital“ zunächst alles wie aus dem Lehrbuch für Globalisierer. 73.000 Hektar Wald sollten für 99 Jahre gepachtet werden, um nach der Rodung „umweltverträgliche“ Palmölplantagen anzulegen. Das 2009 mit korrupten Regierungsvertretern ausgehandelte Abkommen hätte „Heracles“ das Land zudem praktisch geschenkt. Erst der von Göttinger Biologen mit Gutachten über den Artenreichtum des Areals unterstützte lokale Widerstand reduzierte Ende 2013 die Konzession auf 20.000 Hektar und drei Jahre Pacht. Trotzdem, so schätzt die Umweltaktivistin Christiane Badgley (Welt-Sichten, 11/2014), sei das nur ein Etappensieg, da andere „Investoren“ bereit stünden, um in Kamerun Palmölplantagen auf zwei Millionen Hektar anzulegen. (ck)

www.welt-sichten.org

 

Kein Umsteuern in der Agrarindustrie in Sicht

Stuttgart. Die Umwelt sehen Agrarökonomen des Thünen-Instituts in ihrem Szenario für die deutsche Landwirtschaft 2023 eher auf der Verliererseite. Denn der gegenwärtig schon ungünstige Stickstoffbilanzsaldo bleibe konstant. In Regionen mit intensiver Tierhaltung werde sich die Stickstoffproblematik „nicht entschärfen“. Die Treibhausgas-Emissionen nähmen leicht zu, die Ammoniak-Emissionen lägen aufgrund der Aufstockung von Tierbeständen deutlich über der gesetzlichen Obergrenze. Die intensive Diskussion über die ökologischen Schäden industrialisierter Agrarwirtschaft habe bisher kein Umsteuern bewirkt (Naturschutz und Landschaftsplanung 9/2014). (gr)

www.nul-online.de

 

Erkenntnis

„Das Wasser hat eine dreimal höhere Masse, was bedeutet, daß diese Art von Komet keines auf die Erde gebracht haben kann.“

Kathrin Altwegg, Mitautorin einer „Science“-Studie über die Mission eines Minilabors, die ergab, daß das Erdwasser nicht von Kometen stammen kann.

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