© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/14 - 01/15 / 19. Dezember 2014

Meldungen

Den Kampf gegen die Taliban fortsetzen

Peschawar. Nach dem Terroranschlag der Taliban in der nordwestpakistanischen Metropole Peschawar bekräftigte US-Botschafter Richard Olson die enge Zusammenarbeit beider Länder. Zur „Sicherung des Friedens und der Stabilität in der Region“ nahe der Grenze zu Afganistan würden die USA und Pakistan auch künftig eng zusammenarbeiten. Am vergangenen Dienstag waren Talibankämpfer in eine vom Miliär geführte Schule eingedrungen und hatten mehr als 130 Menschen, darunter über 100 Kinder getötet. Die Taliban rechtfertigten den Anschlag mit dem repressiven Vorgehen des Militärs in deren Stammesgebieten. „Sie sollen unseren Schmerz spüren“, sagte ein Sprecher. Premier Nawaz Sharif sprach von einer „nationalen Tragödie“, unterstrich gleichzeitig, den Kampf gegen den Terror – in enger Kooperation mit der Regierung in Afghanistan – fortführen zu wollen. (ctw)

 

Türkei: Sorge um Razzien gegen die Opposition

Brüssel/ANKARA. Der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz hat sich besorgt über die „Razzien gegen regierungskritische Medien“ in der Türkei gezeigt. Er teilte mit, daß er die türkische Botschaft um Aufklärung gebeten habe, und fügte hinzu, daß das Parlament die „weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen“ werde. Im Rahmen der Operationen gegen die sogenannte „Parallelstruktur“, mit der in erster Linie Anhänger des mit Präsident Erdoğan verfeindeten islamischen Predigers Gülen gemeint sind, wurde der Chefredakteur der Zeitung Zaman, Ekrem Dumanli, festgesetzt. Ingesamt wurden 32 Haftbefehle gegen zahlreiche Polizisten und Medienmitarbeiter ausgestellt. Regierungssprecher Bülent Arınc bezeichnete die Ermittlungen laut Angaben von TRT-Online nicht als politischen, sondern als „juristischen Prozeß“. (ctw)

 

Visumfreiheit für Türken erregt Polens Gemüter

WARSCHAU. Die Türkei will die Visumpflicht für Polen aufheben. „Jeder heutige Bewohner Lechistans kann ohne Befestigungsanlagen und Hindernisse Istanbul besuchen“, sagte der türkische Premier Ahmet Davutoğlu während eines Besuchs in Warschau unter Verwendung der türkischen Bezeichnung für die Republik Polen. Nach Angaben der Polnischen Presseagentur ergänzte der AKP-Politiker im Gespräch mit Premierministerin Ewa Kopacz, die Türkei erwarte dafür von Warschau eine „Revanche“ durch „Teilnahme Polens an den Verhandlungen zur Aufhebung der Schengen-Visumpflicht für die Bürger der Türkei“. Kopacz versprach, Polen werde „immer ein guter Botschafter der Türkei in der EU sein“. Die Zeitung Nasz Dziennik äußerte in einem Kommentar die Befürchtung, sollte die Regierung die „Büchse der Pandora öffnen“, könnte das „für Polen eine Katastrophe bedeuten“. (ru)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen