© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/14 / 12. Dezember 2014

Meldungen

Deutsch zu Hause: CSU macht Rückzieher

Berlin. Nach heftigen Protesten ist die CSU von ihrer Forderung abgerückt, Ausländer müßten auch zu Hause deutsch sprechen. „Es muß jeder zu Hause sprechen können, wie er möchte“, sagte der stellvertretende Parteivorsitzende Peter Gauweiler am Montag in München. Zuvor war auch in der Schwesterpartei CDU Kritik laut geworden. „Mein Verständnis von christdemokratischer Politik ist, daß wir uns zu dem, was in den vier Wänden einer Familie passiert, in äußerster Zurückhaltung üben“, sagte der stellvertretende CDU-Chef Thomas Strobl der Nachrichtenagentur dpa. Privat müsse auch privat bleiben. Deutlich schärfer war die Kritik des politischen Gegners ausgefallen. SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi bezeichnete den Vorstoß in der Bild-Zeitung als „komplett bescheuerten Vorschlag“. Es gehe den Staat nichts an, welche Sprache zu Hause gesprochen werde.Der innenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Volker Beck, nannte die Forderung der CSU „übergriffig, respektlos und reine Stimmungsmache“. Wer die Auslöschung der kulturellen Identität von Einwanderern zum Ziel der Integration erkläre, schade der Integrationspolitik. (krk/ms)

Kommentar Seite 2

 

Bundespolizei legt Berufung ein

Berlin. Die Bundespolizei wehrt sich gegen ein Urteil, das Personenkontrollen anhand der Hautfarbe für unrechtmäßig erklärt hatte. Laut Tagesspiegel hat die Bundespolizei vor dem Verwaltungsgericht Koblenz Berufung eingelegt. Die Richter hatten einem schwarzen Ehepaar aus Mainz recht gegeben, das dagegen geklagt hatte, als einzige in einem Zug Richtung Köln von Bundespolizisten kontrolliert worden zu sein. Linke Organisationen kritisieren diese verdachtsunabhängigen Kontrollen seit langem als „Racial Profiling“. (ms)

 

Zahl der Asylanträge steigt deutlich

BERLIN. Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist im November erneut deutlich gestiegen. Nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge stellten im vergangenen Monat 22.075 Personen einen Antrag auf Asyl. Das waren 56 Prozent (7.928 Personen) mehr als im Vorjahresmonat und 7,6 Prozent (1.348 Personen) mehr als im Oktober. Die meisten Asylbewerber kamen aus Syrien (5.225), gefolgt von Serbien (3.570), dem Kosovo (1.622) und Eritrea (1.227). Zwischen Januar und November beantragten bisher 181.453 Personen Asyl in Deutschland, darunter 155.427 Erstanträge sowie 26.026 Folgeanträge. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (115.576 Personen) entspricht dies einer Steigerung um 57 Prozent (65.877 Personen). Bereits 2013 hatte die Zahl der Asylbewerber in Deutschland den höchsten Stand seit zwanzig Jahren erreicht. (krk)

 

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