© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/14 / 05. Dezember 2014

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Ein Paradies für Kriminelle“, JF 49/14

Nicht Ausnahme, sondern Regel

Die „Kreuzberger Räterepublik“ läßt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.Es begann im Spätherbst 2012 mit dem Marsch von Asylbewerbern in Richtung Berlin, mit wochenlangem Kampieren auf dem Pariser Platz. Die totale Unfähigkeit der verantwortlichen Politiker, allen voran eine völlig überforderte Bürgermeisterin, sind leider nicht die Ausnahme, sondern die Regel in Berlin.

Dr. Hans J. Kolbe, Berlin

 

Der Staat züchtet Ausländerhaß

Durch die miserable Asyl- und Ausländerpolitik von Regierung und Behörden wird in Deutschland eine Ausländerfeindschaft geradezu herangezüchtet. Es ist auch nicht zu rechtfertigen, daß in der Umgebung von Asylunterkünften kriminelle Zonen entstehen und die Polizei sich weigert, einzugreifen. Grundsätzlich müßten Kriminelle und Störenfriede sofort abgeschoben werden. Ausländer, die ihre Herkunft verschweigen, wären in Arbeitshaft zu nehmen, bis sie ihre kriminellen Machenschaften ablegen.

Dr. med. Konrad Voigt, Berlin

 

 

Zu: „Kein sichtbares Zeichen“ von Gernot Facius, JF 49/14

Eine zwangsläufige Kriegsfolge

Als Vorstandsmitglied der Deutschen Sektion der IGFM danke ich für diese klaren Worte zu der neuesten Fehlentwicklung im Deutschlandhaus in Berlin! In den Stiftungsrat der dort im Aufbau befindlichen Ausstellung sollen nun – nach dem Hinausdrängen der BdV-Präsidentin Erika Steinbach und mit der Kritik am bisherigen Direktor Manfred Kittel – Vertreter der Vertreiberstaaten gelangen. Es soll sichergestellt werden, daß die Vertreibung der Deutschen als zwangsläufige Folge des Krieges dargestellt wird – eine Geschichtsklitterung, von der auch deutsche Politiker uns überzeugen wollen. Damit naht das Ende eines würdigen Gedenkens an die Vertreibung der Deutschen.

Man stelle sich vor, von den Japanern würde verlangt, in ihren Gedenkstätten für die zivilen Opfer der von den USA abgeworfenen Atombomben den japanischen Angriff auf Pearl Harbor zuvor als Ursache von Hiroshima zu dokumentieren.

Dr. med. Reinhard Gnauck, Mainz

 

 

Zu: „Warnlampen leuchten“ von Gernot Facius, JF 47/14

Erika Steinbach gebührt Dank

Die bisherige BdV-Präsidentin Erika Steinbach rief in den Vertreiberstaaten Polen und Tschechei massiven Widerstand hervor. Das ist nicht verwunderlich, sprach sie doch das in Warschau und Prag verdrängte Unrecht der Vertreibung stets mit klaren Worten an. Viel deprimierender für die Vertriebenen sind aber die Schmähungen und Angriffe seitens vieler nichtvertriebener Deutscher. Diese sind ganz offensichtlich froh, einen Sündenbock für die nationalsozialistischen Verbrechen gefunden zu haben. Frei nach dem Motto: Wer in Form von Entrechtung, Enteignung und Vertreibung die meisten Prügel bekommen hat, muß wohl auch der Verursacher der Misere gewesen sein. Dabei waren die Vertriebenen nicht schuldiger an den Untaten der Nazis als die nichtvertriebenen Deutschen. Vielmehr lag die Keimzelle des Nationalsozialismus in Süd- und Westdeutschland. Von dort stammten zudem fast alle führenden Protagonisten des Nazi-Regimes wie Himmler, Heß, Speer etc., um von Hitler, der in München, der „Hauptstadt der Bewegung“, seinen Aufstieg begann, gar nicht zu reden.

Steinbach hat durch ihre Initiativen, etwa die Bundesstiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“, die ohne ihr Wirken nicht zustande gekommen wäre, die Vertreibung der Deutschen in die Mitte des gesellschaftlichen und politischen Diskurses gerückt. Dies ungeachtet vielerlei Verunglimpfungen und trotz oftmals mangelnder Unterstützung durch ihre Partei, die CDU. Dafür gebührt Frau Steinbach Dank und Anerkennung.

Dr. Walter Kreul, Germering

 

 

Zu: „Sodom in der ARD“ von Matthias Bäkermann, JF 49/14

So kommen wir auf den Hund

Die hohe Wertschätzung der tonangebenden Medien nicht nur für die Homosexualität in unserer Gesellschaft, sondern nun auch für die Zoophilie, läßt befürchten, daß ein großer Teil der Deutschen allmählich auf den Hund kommen wird.

Horst Ditz, Ludwigshafen/Rhein

 

 

Zur Meldung: „Synode für öffentliche Homo-Segnung“, JF 49/14

Unverbindliche Relativierung

Die Evangelische Kirche von Westfalen glaubt also, „man müsse anerkennen, daß Christen zu unterschiedlichen Auffassungen bei der Auslegung der Heiligen Schrift kommen“. Damit sind unverbindlicher Relativierung und Subjektivität Tür und Tor geöffnet.

Wolfgang Jäger, Dortmund

 

 

Zu: „‘Diese Sicht ist schlichtweg falsch’“, im Gespräch mit John Mearsheimer, JF 48/14

Knüppeldickes Rechtsverständnis

Im Interview wird eine Betrachtungsweise des Konflikts deutlich, die auch ihre Berechtigung haben mag, bis jene Passage erreicht ist, die jeden, der mit sowjetkommunistischer Erfahrung behaftet ist, hellhörig werden läßt: Das Recht auf Selbstbestimmung, wie wohl auch Gedanken an ein Recht überhaupt, will der Politologe Mearsheimer in den Hintergrund gestellt sehen, weil bei Anwesenheit eines Dicke-Knüppel-Inhabers sonst etwas passieren werde, was durch Klugheit zu vermeiden sei, und wer dem nicht folge, provoziere und maße sich an, andere ins Unglück zu stürzen.

Nach dieser Logik hätten wir uns nie und nimmer gegen das SED-Regime auflehnen dürfen, weil wir frecherweise den großen, dicken Knüppel „provoziert“ hätten. Mearsheimer hat sich wunderbar eingefühlt in das traditionelle politische Denken Rußlands, zu welchem gehört, nach altmoskowitischem Brauch denjenigen zu unterwerfen, der den kleineren – am besten gar keinen – Knüppel hat.

Doch Recht-vor-Knüppel ist eine Kulturleistung. Daran gemessen ist Professor Mearsheimers Logik in bezug auf Macht und Recht wahrhaft monströs.

Dr. Günther Heinzel, Köln

 

 

Zu: „Des einen Mut, des anderen Ärger“ von Roland Berthold, JF 48/14

Undankbarer Apple-Chef

Eigentlich habe ich mir das Aussehen eines Menschen, der mit dem „Gottesgeschenk“ der Homosexualität bedacht wurde, anders als bei Herrn Cook vorgestellt. So ein Geschenk müßte einen Menschen doch froh und glücklich aussehen lassen. Der verkniffene Mund des abgebildeten Tim Cook spricht jedoch für das Gegenteil.

Erika Fech, Lübeck

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Sie verführen unsere Kinder“, JF 47/14

Stoppt diese Schändung!

Zu diesen Plänen der Frühsexualisierung in den rot-grün regierten Bundesländern kann es nur heißen: Stoppt diese verbalen Kinderschänder!

Amann Friedrich, Bernhardswald

 

Elitäres Nachwuchsprojekt

Das von Ihnen dargestellte „SchLAu“-Projekt dürfte aus elitären Kreisen kommen, deren einziger Zweck es ist, den Prozentanteil der nachwachsenden Schwulen und Lesben zu erhöhen, die ja selber keine Kinder bekommen können.

Gunter Siegel, Horb-Mühlen

 

 

Zu: „Volkstrauertag: Wie die Deutschen von ihrer Vergangenheit als Gemeinschaft abgeschnitten wurden“ von Karlheinz Weißmann, JF 47/14

Täter konnten keine Opfer sein

Wie auf dem Vertiko der Großmutter des Autors standen auch auf dem Vertiko meiner Schwiegermutter Familienbilder, darunter das Bild eines jungen Mannes in Wehrmachtsuniform, meinem Schwiegervater, seit 1944 in Rußland vermißt. Bei uns zu Hause stand das Bild eines anderen jungen Mannes, in gleicher Uniform, mein Vater, 1943 beim Durchbruchversuch zu den in Stalingrad Eingekesselten gefallen – meine Mutter hatte wenigstens eine offizielle Todesnachricht erhalten. Beide Väter hatten uns, wie uns mit ernster Miene gesagt wurde, „vor den Bolschewisten“ schützen wollen, leider umsonst, denn wir wohnten in Halle an der Saale.

Dort wie in der übrigen SBZ und dann DDR gab es keinerlei offizielle Würdigung dieser Kriegstoten. Es galt das schon, was der Autor später für seinen Erfahrungsbereich konstatiert: Täter können keine Opfer sein. Kriegsgräber von Deutschen waren nur Eingeweihten erkennbar – wir selbst hatten sowieso keine. Kriegsgräber von Rotarmisten und Gedenkstätten gab es aber in jedem Ort, wo sie gekämpft hatten, und darüber hinaus.

Der Schnitt zur deutschen Kriegsvergangenheit, die der Autor beschreibt, war in unserem Teil Deutschlands schon damals radikal vollzogen. Wir Kinder empfanden das noch nicht einmal so. Trauer über Väter, Ehemänner, Söhne, andere Kriegsopfer in der Familie war Privatsache. Diese waren, wurden wir belehrt, Beteiligte am faschistischen Okkupationskrieg gewesen. Wir dagegen gehörten zu den „Siegern der Geschichte“, also wurde außerhalb der Familie über sie geschwiegen. Unserer Schulklasse wurde beim gemeinsamen Kinobesuch der „heldenhafte Kampf der ruhmreichen Sowjetsoldaten“ gezeigt – mir liefen im Kinodunkel die Tränen, wenn ich mir meinen Vater dieser Übermacht gegenüber vorstellte.

Von so etwas wie einem „Volkstrauertag“ erfuhren wir erst viel später im Westfernsehen. Von einer „Erkrankung“ dieser Trauerarbeit, welche der Autor für seinen Teil Deutschlands feststellt und kritisiert, ahnten wir nichts. Die Information von einem derartigen Gedenktag gab uns statt dessen eine Ermutigung in unserem Empfinden von deutscher Vergangenheit vor 1945 und in deren persönlicher Verarbeitung.

Dr. Walter Wessel, Berlin

 

 

Zum Leserbrief: „Unvorstellbarer Vergleich“ von Michael Winnen, JF 47/14

Neuauflage aus dem Jahr 1923

Bereits in den 1920er Jahren regierten in den Ländern Sachsen und Thüringen SPD und KPD gemeinsam und bildeten dort erstmals eine „Volksfront“. Durch die Reichsexekution – den Einmarsch der Reichswehr – wurde diese beseitigt. Wesentlich später, unter Kurt Schumacher, wußten die Sozialdemokraten noch, daß sie es mit „rotlackierten Faschisten“ zu tun hatten.

Karl-Heinz Grieger, Bielefeld

 

 

Zur Sonderbeilage: „9. November 1989“ / „Ich hatte unrecht“ von Karlheinz Weißmann, JF 46/14

Unteilbares Deutschland

Über diese Sonderbeilage und hier über den kurzen Abriß von Karlheinz Weißmann habe ich mich sehr gefreut, ist doch die Erinnerung an die Vorgeschichte der Wiedervereinigung bei vielen verblaßt. Er selbst stand, wie ich mich gern erinnere, mit an vorderster Stelle im Bemühen, die unselige Teilung zu überwinden. Es sollten aber auch die vielen anderen Initiativen, Vereine, Organisationen und Parteien nicht unerwähnt bleiben, die sich Verdienste um die Wiedervereinigung erworben haben – und sei es „nur“, die Erinnerung an die schmerzhafte Trennung wachzuhalten.

Das Kuratorium Unteilbares Deutschland (KUD) mit seinen späteren Ablegern als Hochschulkuratorien (HKUD) wurde beispielsweise bereits ein Jahr nach dem 17. Juni 1953 gegründet. Es war überparteilich und wurde von Persönlichkeiten wie Ernst Lemmer, Jakob Kaiser, dem Minister für gesamtdeutsche Fragen, den unvergessenen Publizisten Paul Sethe und Hans Zehrer, aber auch von Herbert Wehner getragen. Konrad Adenauer war eher distanziert, sah er doch seine Westbindung in Gefahr. Bis zur „neuen Ostpolitik“ konnte das Kuratorium Unteilbares Deutschland plakatieren „3 geteilt? niemals“ und „Macht das Tor auf“.

Zu nennen sind auch die Burschenschaften mit ihren Grenzlandfahrten und Tagungen auf der Burg Ludwigstein. Ebenso ist an die Landsmannschaften der Schlesier, Ost-und Westpreußen und Pommern zu erinnern. Auch dürfen hier nicht Parteien wie die NPD und die Republikaner fehlen, die dem Revolutionsruf „Wir sind ein Volk“ wohl am nächsten standen, war doch das Wiedervereinigungsgebot bei den anderen Parteien nicht mehr populär gewesen. Vielmehr verhielten sich Teile des politischen Establishments in dieser Hinsicht eher verfassungswidrig. Auch das gehört zur historischen Wahrheit.

Kurt Ekkehard Goldmann, Altenglan

 

 

Zur Sonderbeilage: „9. November 1989“, JF 46/14

Die Einheit kostete uns die Mark

Der große Jubeltag hat seine Nachteile. Er kostete uns die D-Mark. Die Bundesbank, als Hüterin unserer Währung, wurde weitgehend entmachtet, und die Bundesrepublik ist der EZB ausgeliefert. Daß die deutschen Sparer enteignet werden, ist „nur“ eine Folge davon. Hinzu kommt die ungebremste Einwanderung: Jedes dritte Kind unter fünf Jahren, jeder fünfte Erwachsene in Deutschland hat einen ausländischen Hintergrund. In diesem Jahr wurden in Berlin mehr ausländische Kinder als deutsche eingeschult. Sprach man früher von Deutschtürken, Deutschgriechen usw., sieht man sich neuerdings gezwungen, von Deutschdeutschen oder von Biodeutschen zu sprechen. In einer Talkshow sagte kürzlich eine junge Deutschtürkin: „In zwanzig Jahren machen wir Deutschland aus.“ Sie dürfte – statistisch gesehen – recht haben.

Franz Baake, Berlin

 

 

Zu: „Reaktionen auf Belästigungen“ von Thorsten Thaler, JF 46/14

Noch alle Tassen im Schrank

Wenn der Aphoristiker Michael Klonovsky meint, er nähme keinerlei Originalität in Anspruch, so vielleicht, weil seine Zeilen vor kurzer Zeit bei jedem, der noch die Tassen im Schrank hat, als Binsenweisheiten gegolten hätten.

Eberhad Koenig, Baiern

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