© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/14 / 05. Dezember 2014

Meldungen

Ökologische Risiken des Freihandelsabkommens

MÜNCHEN. Obwohl Peter Witterauf, Geschäftsführer der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung, bezüglich ökologischer Auswirkungen des geplanten Freihandelsabkommens zwischen EU und USA (TTIP) reichlich „Emotionen“ bei Umweltschützern und Anti-Globalisten wahrnimmt, kalkuliert auch er mit dem Risiko, der Vertrag werde das europäische Niveau des Umwelt-, Arbeits- und Verbraucherschutzes senken (Politische Studien, 455-2014). Es sei realistisch anzunehmen, daß genveränderte Lebensmittel ohne Kennzeichnungspflicht, hormonbehandeltes Fleisch und die oft bemühten „Chlorhühnchen“ aus den USA in die EU gelangten. Die hochindustrialisierte Agrarwirtschaft der USA könnte zudem das Europäische Landwirtschaftsmodell gefährden, da Subventionen für artgerechte Tierhaltung oder Förderung der Biodiversität als „Wettbewerbshemmnis“ abgebaut werden müßten. (ck)

 

Homo floresiensis: Keine eigenständige Menschenart

STUTTGART. Ob der vor zehn Jahren in Indonesien entdeckte Homo floresiensis, in der populären Literatur als „Hobbit“ bekannt geworden, wirklich eine eigenständige Menschenart war, gilt unter Paläoanthropologen als umstritten. Zwei neue Studien geben dem Zweifel mit der Hypothese neue Nahrung, es könne sich bei dem fossilen Skelett um die Überreste eines Individuums mit Down-Syndrom handeln. Ein asymmetrisches Gesicht, Fehlproportionen des Skeletts sowie das relativ kleine Gehirn wiesen „eindeutig“ auf ein abnormes Individuum und nicht auf eine eigenständige Art hin. Ob diese US-Studien der spektakulären These von einer zu Homo sapiens parallel existenten Menschenart endgültig den „Todesstoß“ versetzt haben, sollen allerdings erst weitere Untersuchungen zeigen (Naturwissenschaftliche Rundschau, 10/2014). (dm)

 

Regelmäßiger Sport im Alter hält geistig fit

BERLIN. Seit 2012 läuft die europäische Do-Health-Studie, die bis 2017 untersucht, welche Rolle Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und einfache körperliche Trainingsprogramme für die Erhaltung der körperlichen und kognitiven Gesundheit im Alter spielen. Erste Teilstudien ergaben dabei, daß kognitive Leistungen auch im hohen Alter durch regelmäßige sportliche Übungen verbessert werden können. Obwohl diese Effekte seit längerem bekannt sind und von Gerontologen kommuniziert werden, erwies eine weitere Teilstudie, an der 2.000 Senioren teilnahmen, daß kaum die Hälfte von ihnen mehr als 3,5 Stunden pro Woche körperlich aktiv war. Als Hauptgrund für ihren passiven Lebensstil gab die Mehrheit „fehlendes Interesse“ an (Deutsches Ärzteblatt, 44-2014). (dg)

 

Erkenntnis

„Unser Ergebnis zeigt deutlich, daß die Gene einen Einfluß darauf haben, wie wahrscheinlich eine Affäre außerhalb der Hauptpartnerschaft ist.“

Brendan Zietsch von der Universität von Queensland (Australien) hat herausgefunden, daß die Neigung zu Untreue vererbbar ist.

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