© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/14 / 05. Dezember 2014

Meldungen

DFG: Leistungsdruck verleitet zu Fälschungen

KÖLN. Die Deutsche Forschungsmeinschaft (DFG) hat ihre Empfehlungen zur „Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ vor kurzem stark überarbeiten und ergänzen müssen. Die Broschüre, die leicht im Netz verfügbar ist (www.dfg.de/gwp), sei aber nicht, wie das DFG-Generalsekretariat betont (Deutsches Ärzteblatt, 44/2014), durch neue öffentlichkeitswirksame Fälle oder durch eine signifikante Häufung von wissenschaftlichem Fehlverhalten veranlaßt worden. Obschon die DFG-Homepage, die darüber informiert, daß man „Konsequenzen“ aus dem aktuellen Betrugsfall gezogen habe, diese Kausalität nahelegt. Tatsächlich offenbart dieses Fehlverhalten eines Mediziners, der systematisch Daten in Publikationen fälschte, aber die strukturellen Ursachen, die im Wissenschaftsbetrieb zu Forschungsbetrug führen. Denn die Qualität wissenschaftlicher Leistung werde immer häufiger nicht an Originalität, Innovationshöhe und dem Beitrag zum Erkenntnisfortschritt gemessen, sondern an „Surrogaten“. Dazu zählt in erster Linie die Häufigkeit von Publikationen und die Reputation der Zeitschriften, in denen sie veröffentlicht werden. Das generiere nicht nur hastige „Salamiveröffentlichungen“, sondern erzeuge auch Leistungsdruck und Karriereangst, die zu Fälschungen verleiten. (wm)

www.aerzteblatt.de

 

Riesenmonolith im Libanon entdeckt

FREIBURG/BR. Im Sockel des römischen Jupiter-Tempels in Baalbek im Libanon wurden gewaltige Quader aus Kalkstein verbaut. Diese kamen aus einem 900 Meter entfernten Steinbruch. Dort liegt auch der bisher größte bekannte von Menschenhand gefertigte (etwa 20 mal 4 mal 4 Meter große) Monolith, der Hajjar al-Hibla oder „Stein der schwangeren Frau“. Dieser wurde seinerzeit nicht weiterverwendet, weil sich Risse gebildet hatten. Nun entdeckten Forscher der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts unter Leitung von Jeanine Abdul Massih von der Lebanese University bei weiteren Ausgrabungen im Steinbruch von Baalbek ein noch gigantischeres Exemplar von 19,60 Metern Länge, sechs Metern Breite und einer Höhe von 5,50 Metern (Archäologie Online, vom 24.11.). Dabei ist völlig unklar, wie das etwa 1.650 Tonnen schwere Monstrum transportiert werden sollte – deshalb planen die Archäologen nun weitere Untersuchungen zur Beantwortung dieser Frage. (wk)

www.archaeologie-online.de

 

Erste Sätze

Ja, wissen Se, det stimmt. Arno Holz: Sozialaristokraten. Komödie, 2. Auflage Berlin 1908

 

Historisches Kalenderblatt

7. Dezember 1954: Um die Aufklärung von noch über 10.000 deutschen Vermißtenschicksalen aus dem Zweiten Weltkrieg voranzubringen, beschließt die Bundesregierung eine finanzielle Unterstützung für den Aufbau einer Suchkartei des Roten Kreuzes.

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