© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/14 / 05. Dezember 2014

„Pille danach“ soll rezeptfrei werden
Dem Leben treu bleiben
Martin Lohmann

In Brüssel hustet jemand, und in Berlin fällt ein stabil wirkender Gesundheitsminister einfach so um? So sieht es jedenfalls aus, sollte Hermann Gröhe die „Pille danach“ rezeptfrei machen. Vorauseilender Gehorsam auf Kosten des Lebens? Dem Hersteller zuliebe, dessen „Medikament“ zu einer Art gedanken- und verantwortungsbefreiendem Bestseller für „normale“ Nachverhütung werden könnte?

Das hochdosierte Hormonpräparat kann durch enorme Nebenwirkungen eine Gefahr für die Gesundheit der Frau sein. Und vor allem: Diese Pille kann erwiesenermaßen abtreiben, töten. Sie soll man künftig überall bekommen können – als „abortion to go“? Wenn es um den Schutz des Lebens geht, sind höchste Sorgfalt und Sensibilität gefordert. Es wäre absurd, würden wir in Deutschland beim Schutz des Menschenlebens schlampen, während wir uns beim Umwelt- und Klimaschutz um die Vorreiterrolle bemühen. Frühabtreibung darf ebensowenig zur Normalität werden wie Abtreibung. Eine gesundheitsgefährdende und im Einzelfall frühabtreibende Pille überall zugänglich? Warum gibt es dann überhaupt noch eine Rezeptpflicht für Medikamente? Die „Pille danach“ verlangt Verantwortung und Gewissenhaftigkeit, aber kein Umfallen. Deshalb: Bleiben Sie dem Leben treu, Herr Gröhe!

 

Martin Lohmann ist Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL).

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