© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/14 / 28. November 2014

Meldungen

UV-Licht: Suchtgefahr im Sonnenstudio

Stuttgart. Psychologische Tests liefern erste Anzeichen dafür, daß exzessives Sonnenbaden ein Suchtverhalten darstellt, da UV-Licht in Hautzellen Opioide freisetzt. Eine aktuelle US-Studie auf Grundlage von Mäuse-Experimenten scheint diese Hypothese zu stützen. Während einer sechswöchigen UV-Bestrahlung erhöhte sich der Opiatspiegel des Blutes. Die derart „betäubten“ Tiere zeigten ein deutlich vermindertes Schmerzempfinden. Ob dieses Resultat übertragbar ist, muß für die Münchner Humangenetikerin Ortrud Steinlein noch durch Untersuchungen am Menschen geklärt werden. Die Mäuseversuche wecken allerdings heute schon Zweifel an behördlichen Einstufungen von Sonnenstudios (Naturwissenschaftliche Rundschau, 7/2014). (rl)

 

Physik-Promotion: Inflation von Bestnoten

Weinheim. In den „harten“ Naturwissenschaften scheint die Promotions-Bestnote „Summa cum laude“ schwer erreichbar und deswegen selten vergeben zu werden. Nach einer Erhebung des Instituts für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (IFQ) weichen im Fach Physik aber immer mehr Hochschulen von dieser strengen Benotung ab. Spitzenreiter sind dabei Kiel, Konstanz und Frankfurt/Main. So erhielten in Kiel zwischen 2010 und 2012 erstaunliche 62 Prozent der Promovenden die Bestnote, an der TU München indes nur 34 Prozent. An der LMU München bekam nicht eine einzige Dissertation das „höchste Lob“. Damit setze sich der Trend zur Bestbenotung des Diploms bei der Promotion fort. (Physik-Journal, 8-9/2014). (ft)

www.pro-physik.de

 

Offshore: Ersatzbiotope statt Ausgleichszahlungen

Stuttgart. Eingriffe durch Offshore-Windparks in der Ausschließlichen Wirtschaftszone vor deutschen Küsten sind bis 2017 von der Eingriffsregelung ausgenommen. Für deren Kabelanbindung wie für Parks in der Zwölfmeilenzone sind indes schon heute Kompensationen zu leisten. Dies erfolgt bisher durch Ausgleichszahlungen. Für Realkompensationen wie die Einrichtung mariner Ersatzbiotope wie Seegraswiesen, populationsstärkende Maßnahmen für marine Arten an Land oder künstliche Riffe fehlt es in Deutschland hingegen an einem umfassenden Konzept. Als Faustregel bei dessen Ausarbeitung müsse, so fordern Umweltplaner der TU Berlin, auf jeden Fall der Primat der Realkompensation gelten, wobei der Gesetzgeber auf ökologische Ersatzmaßnahmen nur bei „unvertretbar hohem wirtschaftlichem Aufwand“ verzichten sollte (Naturschutz und Landschaftsplanung, 9/2014). (ck)

www.nul-online.de

 

Erkenntnis

„75 Prozent der Kinder zeigen ein ähnliches Muster wie ihre Eltern und bekommen genauso oder ähnlich viele Kinder in einem ähnlichen Alter wie ihre Eltern.“

WZB-Wissenschaftler untersuchten das Familiengründungsverhalten in Familien in der US-amerikanischen Mittelschicht.

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