© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/14 / 28. November 2014

Thalers Streifzüge
Thorsten Thaler

Diesen Freitag haben sich weltweit Millionen Rock’n’Roll-Freunde im Kalender rot markiert. Dann erscheint mit „Rock or Bust“ ein neues AC/DC-Album. Sechs lange Jahre nach dem hochgelobten, vielfach ausgezeichneten Erfolgswerk „Black Ice“ wäre das an sich schon ein Ereignis für Fans und Feuilletonisten gleichermaßen. Daß es nun aber auch die erste Veröffentlichung der australischen Hardrocker nach dem Ausscheiden von Rhythmusgitarrist und Band-Gründer Malcolm Young ist, der an einer fortgeschrittenen Demenz leidet, steigert das Interesse noch einmal enorm. Erste Vorab-Besprechungen von „Rock or Bust“ sind verhalten und deuten an, daß das Album mit seinen elf Titeln und einer Spielzeit von nur knapp 35 Minuten nicht an seinen Vorgänger von 2008 heranreicht. Nun, wir werden sehen. Sicher ist soviel: Wo AC/DC draufsteht, ist auch AC/DC drin. Allein das ist schon beruhigend.

„Wenn sich der Weg zu einem Ort lohnt, gibt es keine Abkürzungen.“ (Beverly Sills, US-Opernsängerin)

Sententiola I: Schmerz geht vorüber. Stolz bleibt für immer.

„Auch im Paradies muß mal der Rasen gemäht werden.“ (Katja Kessler, Autorin)

Sententiola II: Kriecher vor dem Zeitgeist sind schwer zu Fall zu bringen.

„Ich weiß ihren Eifer zu schätzen Padre, aber meine Verfehlungen sind alles, was ich noch habe.“ (Ron Perlman alias Clay Morrow in der Serie „Sons of Anarchy“)

„Beam me up, Scotty. There’s no intelligent life down here.“ Dieser Captain James T. Kirk vom Raumschiff Enterprise zugeschriebene Spruch mag so in der Serie nie gefallen sein. Angesichts des geistigen Zuschnitts allzu vieler Mitmenschen wünschte ich mir jedoch zuweilen, ich könnte mich in andere Sphären wegbeamen lassen.

Wer an Hintergründigem zur „wichtigsten Rockband der Welt“ interessiert ist, dem sei ein soeben erschienenes Sonderheft der Zeitschrift Metal Hammer zu AC/DC ans Herz gelegt. Die Sammlerausgabe enthält neben raren Fotos ein aktuelles Interview mit Leadgitarrist Angus Young und Bassist Cliff Williams, ein älteres mit Malcolm Young, die Bandhistorie, eine umfangreiche Diskografie, Porträts der Bandmitglieder (einschließlich des unvergessenen Bon Scott) sowie zahlreicher Weggefährten und Mitarbeiter im Umfeld der Gruppe. Die 7,90 Euro für das Legenden-Heft sind gut angelegt.

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