© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/14 / 28. November 2014

Kosten für Rente mit 63
Unbezahlbar
Paul Rosen

Wer noch glauben sollte, mit seinen Rentenversicherungsbeiträgen würde er zur eigenen Zukunftssicherung beitragen, hat sich gewaltig verrechnet. Die deutsche Rentenversicherung, erfunden einst vom „Eisernen Kanzler“ Bismarck, wird so mit Leistungen und langfristigen Zusagen überlastet, daß sie von den immer weniger werdenden jungen Menschen und einer aufgrund der demographischen Entwicklung schrumpfenden Wirtschaft nicht mehr bezahlt werden kann. Und der Bund steckt schon ein Drittel seiner Ausgaben in die Rente. Mehr ist kaum noch drin.

Jüngster Fehler ist die „Rente mit 63“. Ob Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) nun im Vorfeld falsche Angaben über die Zahl der nach 45 Berufsjahren Rentenberechtigten vorgelegt hat, ist schon fast nebensächlich. Schlimmer ist, daß ein Tor geöffnet wurde, durch das nicht nur Handwerker und Landarbeiter früher in den Ruhestand gehen, sondern eine ganze Generation hochbezahlter und hochqualifizierter Facharbeiter. Die nutzen die Gelegenheit, schon im Frühherbst des Lebens in Rente zu kommen.

Diese Arbeitnehmer fehlen auf dem schrumpfenden Arbeitsmarkt, belasten die Rentenkassen dafür jahrzehntelang durch ihre Höchstrenten und lösen dadurch Beitragssteigerungen und letztlich den Zusammenbruch des Rentensystems aus.

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