© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/14 / 21. November 2014

Meldungen

Immer mehr Frührentner mit Psycho-Störungen

Berlin. Die Zahl der Personen, die wegen psychischer Störungen in die Frührente gehen, steigt. Das geht aus einer Studie der Rentenversicherung hervor, aus der die Welt zitiert. Demnach sei der Anteil der Frührentner mit psychischer Störung von 41.409 (1993) auf 74.745 (2013) gestiegen. Da die Zahl der Frührentner insgesamt rückläufig war, ist der prozentuale Anteil an allen Frührentnern noch dramatischer: Er steigt von 15 auf 42 Prozent. Als Frühverrentungsursachen folgen Probleme mit Skelett, Muskeln und Bindegewebe (13 Prozent), Krebs (12 Prozent) und Herz/Kreislauf (9 Prozent). Psychische Beschwerden belasten damit nicht nur die Beitragszahler der Zwangsrentenversicherung, sondern auch die Unternehmen: Nach Angaben einer weiteren Studie hat sich der krankheitsbedingte Ausfall in den vergangenen zehn Jahren um sechzig Prozent erhöht. Pro Jahr verliert Deutschland demnach zehn Milliarden Euro an Wertschöpfung. (rg)

 

Deutsche ignorieren das Kleingedruckte

Berlin. Die meisten Deutschen achten bei Onlinegeschäften nicht auf Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB). 72 Prozent der Befragten einer TNS-Emnid-Umfrage gaben als Grund die Länge und Komplexität der entsprechenden Texte an. 53 Prozent sagten, sie stimmten den AGB bei Installation einer App „immer oder fast immer“ zu, ohne sie gelesen zu haben. Je jünger die Nutzer sind, desto größer ist die Neigung ausgeprägt, Allgemeine Geschäftsbedingungen zu ignorieren. (rg)

 

Pierre Moscovici will EU-Steuerzentralstaat

Brüssel. Der neue Wirtschafts- und Finanzkommissar Pierre Moscovici hat ein „systematisches Vorgehen“ der EU gegen Steuervermeidungsstrategien angekündigt. In einer Rede in Brüssel sagte er ferner, der automatische Datenaustausch aller Finanzämter, auch jener von Nicht-EU-Staaten, werde „mit Stärke“ gefördert. Ziel der neuen EU-Kommission ist es, noch mehr Steuereinnahmen zu erlangen. Zu diesem Zweck habe die Kommission die „Steuergesetze der Einzelstaaten unter die Lupe“ genommen. (rg)

 

Zahl der Woche

1.093,1 Milliarden Euro. Waren in diesem Wert hat Deutschland im Jahr 2013 ausgeführt. Nach Abzug der Importe lag der Ausfuhr-überschuß bei 195 Milliarden Euro. Der größte Teil (40 Milliarden) davon ging auf das Konto der USA, ganz ohne TTIP. (Quelle: Destatis)

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