© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/14 / 14. November 2014

Meldungen

Trümmerfrauen: Übertriebene Würdigung

DUISBURG. Die Trümmerfrauen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem allseits bekannten nationalen Symbol für den Wiederaufbau Deutschlands. Allerdings handelte es sich dabei um eine teilweise übertriebene Würdigung des weiblichen Anteils an der Bewältigung der Bombenschäden. Das jedenfalls ist die Meinung der Historikerin Leonie Treber von der Universität Duisburg-Essen (Mitteilung der Universität Duisburg-Essen, 30. Oktober 2014). Sie kommt in ihrer Dissertation zu dem Schluß, daß der Abriß der zerbombten Gebäude oft schon während des Krieges begonnen habe – ausgeführt von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen, aber auch deutschen Bauhandwerkern und Wehrmachtsangehörigen. Desgleichen sollen auch nach 1945 vorrangig männliche Arbeitskräfte wie zwangsverpflichtete ehemalige Nationalsozialisten im Einsatz gewesen sein. Anders verhielt es sich laut Treber nur in der Sowjetischen Besatzungszone. Dort sei der Prozentsatz der Frauen, die an der Trümmerbeseitigung teilnahmen, tatsächlich sehr hoch gewesen. (wk)

www.uni-due.de/

 

Frühe Zeugnisse aus unwirtlichen Höhen

WASHINGTON. Der Gipfel des Matterhorns liegt 4.478 Meter über dem Meeresspiegel. In exakt der gleichen unwirtlichen Höhe fanden Anthropologen der Universitäten von Calgary, Maine, Illinois, Connecticut, Arequiba und Tübingen jetzt einen Lagerplatz von Steinzeitmenschen – allerdings nicht in den Alpen, sondern unter dem riesigen Felsvorsprung von Cunchaicha im Pucuncho Basin in den peruanischen Anden. Dort lebten fast tausend Jahre lang, von 10.400 bis 9500 v. Chr., paläolithische Lamajäger, und zwar ganzjährig und in großen Familienverbänden (Science, 10/2014). Dies bedeutet, daß das Team um Kurt Rademaker, Sonia Zarillo, Willi Alvarez, Gregory Hodgins, Christopher Miller, Daniel Sandweiss und Peter Leach die höchstgelegene steinzeitliche Siedlung der Welt entdeckt und darüber hinaus auch noch den Beweis erbracht hat, daß der Mensch schon sehr früh in der Lage war, sich dauerhaft an den gebirgstypischen Mix aus sauerstoffarmer Luft, eisiger Kälte und extremer Sonneneinstrahlung anzupassen. (wk)

www.sciencemag.org

 

Erste Sätze

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts liegt die goldene Zeit der Freien und Hansestadt Hamburg.

Ernst Lewalter: Katharina II. Die Geschichte ihres Aufstiegs, Berlin 1940

 

Historisches Kalenderblatt

14. November 1989: Der Oberste Sowjet der UdSSR verabschiedet eine Erklärung zur „vollen politischen Rehabilitierung“ der Rußlanddeutschen und anderer von Stalin deportierten Völkern. Ihnen wird die „unbedingte Wiedereinsetzung ihrer Rechte“ zugesagt.

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