© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/14 / 31. Oktober 2014

Meldungen

Leistungsschutzrecht wird zum Rohrkrepierer

Berlin. Führende deutsche Verlage haben Google erlaubt, daß die Suchmaschine weiterhin Ausschnitte aus ihren Inhalten kostenfrei verwenden darf. Mit dem 2013 auf Druck der Verlage eingeführten Gesetz über das sogenannte Leistungsschutzrecht (JF 8/13) wollten diese Google durch eine Sondersteuer zu ihren Gunsten belasten. Begründung: Google nutze Inhalte der Verlage, wenn es auf sie hinweist. Kritiker scherzten damals, das sei so, als würden Restaurants Geld von Taxifahrern nehmen, die Kunden bei ihnen absetzen. Google hat dann damit begonnen, nicht mehr auf die Seiten der betroffenen Verlage zu verweisen, was sich negativ auf deren Besucherzahlen ausgewirkt haben dürfte. „Das Leistungsschutzrecht ist eine leere Hülle und keine Gelddruckmaschine – und das überrascht niemanden“, sagte die Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (Grüne) und forderte die sofortige Rücknahme des Gesetzes. (rg)

 

Alfred Mechtersheimer gibt „Pressespiegel“ ab

Starnberg. Alfred Mechtersheimer (75) gibt den Pressespiegel ab. In der aktuellen Ausgabe teilt der langjährige Herausgeber mit: „Wir haben natürlich geprüft, wer die Arbeit fortführen könnte.“ Der finanzielle und organisatorische Aufwand sei jedoch immens. Daher müsse er jetzt das große Büro mit „leistungsfähiger technischer Infrastruktur auflösen“, so Mechtersheimer weiter. Das zuletzt zwanzigseitige Heft war im Prä-Internetzeitalter eine vielgelesene Informationsquelle. 2014 wirkte es aus der Zeit gefallen. Spätestens Ende November wolle er die verbliebenen Leser über den Stand seiner Verhandlungen mit einem namentlich nicht genannten Verleger informieren, so Mechtersheimer zur JF. Dieser werde das Projekt gegebenenfalls fortführen. (rg)

 

Soziale Netzwerke entradikalisieren

New York. Sozialnetzwerke tragen zur Entradikalisierung bei. Diese Feststellung hat der Doktorand Pablo Barberá von der New Yorker Universität aus einer Studie mit Twitternutzern in Deutschland, den USA und Spanien gezogen. Er kommt zu dem Ergebnis, daß der Konsum von Informationen durch soziale Medien eine ideologische Mäßigung hervorruft, weil diese die Überzeugungen, die sich aus dem restlichen sozialen Umfeld speisen, übertreffen. (rg)

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