© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/14 / 24. Oktober 2014

Meldungen

Biokraftstoffe bleiben ein Gesundheitsrisiko

Stuttgart. Allein die Verwendung von Partikelfiltern hat seit 15 Jahren zu einer signifikanten Reduktion toxischer Emissionen geführt, nicht jedoch die verstärkte Verwendung von Biodiesel. Denn die Ansicht, Biokraftstoffe minimierten Gesundheitsrisiken, verweisen der Arbeitsmediziner Jürgen Bünger (Uni Bochum) und seine Mitautoren ins Reich der Legende (Naturwissenschaftliche Rundschau, 7/2014). Habe die Emissionsforschung doch gerade erst begonnen, Vor- und Nachteile der Verbrennung mineralischer und biogener Kraftstoffe zu vergleichen, so daß das Entwicklungsziel „idealer Kraftstoff“ offenbar noch in weiter Ferne liegt. (ck)

www.naturwissenschaftliche-rundschau.de

 

Seebeben 2004: Es kann sich wiederholen

Berlin. Das schwere Seebeben, das Ende 2004 einen verheerenden Tsunami an Südostasiens Küsten auslöste, hat eindringlich auf die Ozeanbodendynamik im Indischen Ozean aufmerksam gemacht. In seiner den 235.000 Opfern gewidmeten Studie über den Sunda-Inselbogen, den geotektonisch „aktivsten weltweit“, vermag der Würzburger Geograph Heinz-Peter Jöns für die Zukunft vergleichbare Katastrophen nicht auszuschließen. Die 2004 am schwersten betroffene Insel Sumatra liege exakt auf Äquatorhöhe und damit „entlang des idealen Weges der nach Osten drängenden Antipazifik-Dynamik“ sowie im Bereich des in der Gegenwart zerbrechenden Indischen Ozeanbodens. Häufige und schwere geodynamische Ereignisse wie Seebeben oder Vulkanausbrüche seien dort daher unvermeidlich (Zeitschrift für geologische Wissenschaften, 4/2014). (ck)

www.zgw-online.de

 

Nabu: Schädlinge nützen, Waldbesitzer: „Zynismus“

Berlin. Mit Empörung hat der Dachverband der Waldeigentümer (AGDW) auf Forderungen aus dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) reagiert, Waldzerstörung durch Schädlinge als natürlichen Vorgang zu begrüßen. Der Nabu akzeptiere mit seinem „zynischen Standpunkt die großflächige Zerstörung des erneuerbaren Rohstoffs Holz“ und willige ein, daß Naherholungsgebiete gesperrt werden und „auch von jenen nicht mehr betreten werden dürfen, die im Wald arbeiten und von ihm leben“, sagte der Präsident des Waldeigentümerverbands, Philipp zu Guttenberg. In einem Spiegel-Artikel (Nr. 41/14) hatte Nabu-Waldreferent Stefan Adler insbesondere die Vernichtung von Nadelholz-Monokulturen durch Schädlinge wie den Kiefernspinner begrüßt. Dieser und der giftige Eichenprozessionsspinner seien keine Schädlinge, sondern nützlich, weil sie für viel Totholz sorgen würden, das wiederum Lebensraum für Käfer und Spechte biete. (ru)

 

Erkenntnis

„Wir haben in den Gewässern etwa die Hälfte dieser Spurenstoffe gefunden. Die Belastung der Gewässer mit Arzneimitteln und sonstigen Spurenstoffen ist da.“

Margareta Barth, Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, über die erste flächendeckende Studie zur Belastung der Flüsse mit nicht-abbaubaren Feinstrückständen.

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