© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/14 / 24. Oktober 2014

Meldungen

Evangelische Landeskirchen verlieren

WETZLAR. Alle evangelischen Landeskirchen sind im vergangenen Jahr geschrumpft. Das geht aus einer Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) bei den Landeskirchenämtern und der EKD hervor. Die 20 Mitgliedskirchen der EKD hatten zum 31. Dezember 2013 rund 23,04 Millionen Mitglieder. Das sind 315.000 weniger als im Vorjahr, was einen Rückgang um 1,4 Prozent bedeutet. Der Verlust entspricht in etwa der Einwohnerzahl einer Großstadt wie Mannheim. Hauptgrund für das Minus ist die negative Bevölkerungsentwicklung. 2002 gab es in Deutschland noch 26,2 Millionen landeskirchliche Protestanten. Tendenziell haben die evangelischen Kirchen im Süden prozentual geringere Mitgliederverluste als die im Norden und Osten. Bei der mit 2,76 Millionen Mitgliedern größten Landeskirche in Deutschland – der hannoverschen – liegt die Verlustrate bei 1,4 Prozent. Am größten war der Mitgliederverlust bei der Evangelischen Landeskirche Anhalts – der kleinsten innerhalb der EKD – mit einem Minus von 3,9 Prozent. (idea/JF)

 

Alexander Kluge erhält Heine-Preis 2014

DÜSSELDORF. Der Filmemacher und Schriftsteller Alexander Kluge (82) erhält den mit 50.000 Euro dotierten Heine-Preis 2014 der Stadt Düsseldorf. Kluge knüpfe als wichtiger Vertreter der kritischen Theorie „an das poetische, publizistische und politische Schaffen Heinrich Heines an“, heißt es in der Begründung der Jury. „Ohne Schere im Kopf montiert er subjektive Erfahrungen und authentische Materialien zu Kunstwerken, die in Staunen versetzen und die moderne Existenz zugleich spiegeln und herausfordern.“ Alexander Kluge wurde 1932 in Halberstadt geboren. Die „Chronik der Gefühle“ ist eine Sammlung seines bis 2002 erschienenen literarischen Werks. 2003 kam mit „Die Lücke, die der Teufel läßt“ eine Zusammenstellung 500 neuer Geschichten hinzu, die sich insbesondere mit den Ereignissen des 11. September 2001 beschäftigen. 2006 veröffentlichte Alexander Kluge 350 weitere Geschichten unter dem Titel „Tür an Tür mit einem anderen Leben“. Der Heine-Preis wird alle zwei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, „die durch ihr geistiges Schaffen im Sinne der Grundrechte des Menschen, für die sich Heinrich Heine eingesetzt hat, den sozialen und politischen Fortschritt fördern, der Völkerverständigung dienen oder die Erkenntnis von der Zusammengehörigkeit aller Menschen verbreiten“. Die Verleihung des Preises an Kluge soll am 13. Dezember erfolgen, dem Geburtstag von Heinrich Heine. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Sebastian Haffner, Max Frisch, Richard von Weizsäcker, Wolf Biermann, Hans Magnus Enzensberger und Jürgen Habermas. (tha)

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