© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/14 / 24. Oktober 2014

Meldungen

Hacker knacken E-Mail-System der AfD

BERLIN. Die AfD ist offenbar Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Über den Kurznachrichtendienst Twitter waren in der vergangene Woche Adressen von Internetseiten mit internen Daten der Partei veröffentlicht worden. Darunter befand sich auch eine Liste mit den Daten der Kunden des AfD-Goldshops (JF 43/14). Daneben wurden zahlreiche interne Dokumente und E-Mails veröffentlicht. Mittlerweile hat Twitter den Account der Hackergruppe gelöscht. Nach Angaben der AfD hatten die Unbekannten offenbar über Monate Zugang zum internen E-Mail-System. Möglich war dies vermutlich über ein Sicherheitsleck in der Verschlüsselungssoftware. Die Partei hat Anzeige erstattet. (ms)

 

Stuttgarter Landtag untersucht NSU

Stuttgart. Die der mutmaßlichen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) zugeschriebene Mordserie an neun türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern und einer Polizistin beschäftigt jetzt auch den Landtag von Baden-Württemberg. In der vergangenen Woche hatten sich Grüne und SPD darauf geeinigt, einen Untersuchungsausschuß einzurichten, der unter anderem die Hintergründe des Mordes an der Polizistin Michèle Kiesewetter im April 2007 in Heilbronn untersuchen soll. Baden-Württemberg ist neben Thüringen, Sachsen, Bayern und Hessen das fünfte Bundesland, in dem sich das Parlament mit der Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe zugeschriebenen Mordserie beschäftigt. Zudem hat ein Untersuchungsausschuß des Bundestages versucht, Fehler und Pannen der Sicherheitsbehörden im Zusammenhang mit dem NSU aufzuklären. Eine Internetseite, die in den vergangenen Wochen mutmaßliche Ermittlungsakten zu der Mordserie veröffentlicht hatte (JF 41/14), wurde unterdessen gelöscht. (ms)

 

Familien: Anteil der Ehepaare sinkt

Wiesbaden. Der Anteil der klassischen Familien, bestehend aus einem Ehepaar und mindesten einem minderjährigen Kind, an allen Familien in Deutschland ist seit 1996 von 81 Prozent auf 70 Prozent (2013) zurückgegangen. Das geht aus jetzt veröffentlichten Zahlen des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes hervor. Gleichzeitig stieg der Anteil alleinerziehender Mütter und Väter an allen Familien von 14 Prozent auf nun 20 Prozent. Einen Anstieg registrierten die Statistiker auch bei den nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Diese legten von fünf auf zehn Prozent zu. Deutliche Unterschiede bei der Verteilung der Familienformen gibt es im Ländervergleich. Während der Anteil der Ehepaare an allen Familien mit minderjährigen Kindern in Baden-Württemberg mit 78 Prozent am höchsten ist, ist er in Berlin und Sachsen-Anhalt mit 51 Prozent am niedrigsten. (ms)

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